„Zu blöd, Deutsch zu sprechen“: Kundin ärgert sich über gegenderten Edeka-Aushang
Edeka gendert mal wieder. Eine Filiale der Supermarktkette versucht mit einem Aushang, Kunden geschlechtergerecht anzusprechen. Einer Person bei Twitter schmeckt das nicht.
München – Der Trend, zu gendern, macht auch vor Supermarkt und Discounter nicht halt. Besonders Edeka scheint die geschlechtsneutrale Schreibweise zu nutzen. Der Lebensmittelhändler lancierte erst kürzlich ein Glas mit „Student*innen-Futter“, das für Aufsehen sorgte. Nun ist ein weiterer Gender-Versuch von Edeka aufgetaucht.
Edeka spricht von „lieben Kund*innen“ – und erbost Twitter-Nutzer
Die Schreibweisen mit Doppelpunkt oder Stern, durch die mehrere Geschlechter angesprochen werden sollen, treten immer häufiger auch im Alltag auf. Einige Menschen haben das Gendern in ihr Vokabular aufgenommen. Allerdings verändert Gendern die Sprache deutlich, was viele andere Menschen als unangenehm oder überflüssig empfinden. Auch ergeben sich immer wieder fragwürdige Konstruktionen; so lud beispielsweise ein Skigebiet kürzlich zur „Herr*innenabfahrt“ ein.
Man kann zur Gender-Debatte stehen, wie man möchte. Eine Twitter-Nutzerin, die auch ein Nutzer sein könnte, entdeckte einen Aushang, der in einer Filiale von Edeka aufgetaucht ist, berichtet tz.de. Der betreffende Supermarkt weist auf eine Änderung der Liefertage hin. Und beginnt die Information mit einem Gruß an die Verbraucher.
Gegenderter Edeka-Aushang: Darf man „Kunde“ gendern?
Dieser ist allerdings aus ihrer Sicht nicht ganz stimmig. Oder wie die Userin, die einen Schnappschuss des Aushangs auf Twitter gepostet hat, schreibt: „Was zur Hölle ist ein Kund?“ Edeka eröffnet seine Ankündigung nämlich mit den Worten „Liebe Kund*innen“ und will dadurch sowohl Kunden als auch Kundinnen ansprechen. Aber ist das Wort „Kunde“ für diese gendergerechte Schreibweise geeignet? Nachdem die maskuline Form „Kunde“ nicht in der femininen Form „Kundinnen“ enthalten ist?
„Weglassprobe“ nennt dies scribbr.de und hält bei „Kund*innen“ das Gendersternchen für „nicht möglich“. Die Webseite generator.app weist sie hingegen als Option aus, gekennzeichnet als nicht amtliche Kurzbezeichnung. Und eine sehr, sehr lange Abhandlung zum Thema „Kund*innen“ und „Kolleg*innen“ ist bei genderleicht.de zu lesen. Ist Edeka also wirklich „zu blöd, Deutsch zu sprechen“, wie die Userin es ausdrückt? Auch hierzu dürfte es – wie beim Gendern auch – verschiedene Meinungen geben.