Fahrradschlösser im Test: „Mangelhaft“ – drei Produkte lassen sich leicht knacken
Um den Drahtesel vor Dieben zu schützen, muss man beim Schloss tief in die Tasche greifen – oder? Stiftung Warentest ist nach dem neuesten Vergleich von Fahrradschlössern anderer Meinung:
- Stiftung Warentest hat versucht, 23 Fahrradschlösser zu knacken (weitere Testberichte hier im Überblick).
- Die Test-Experten kommen zu dem Ergebnis, das man nicht immer gleich zum teuersten Produkt greifen muss.
- Der Testsieger ist vergleichsweise günstig und schützt das Fahrrad „sehr gut“ – doch drei Schlösser lassen sich allzu leicht knacken.
Jährlich werden in Deutschland tausende Fahrräder gestohlen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) empfiehlt den Drahtesel zum Schutz vor Dieben nie an unbeobachteten Plätzen abzustellen – und sogar an Rahmen sowie an den Rädern mit mindestens zwei Schlössern zu sichern. Voraussetzung für ein sicher geparktes Rad ist natürlich auch ein sicheres Fahrradschloss. Und das muss nicht teuer sein, wie der aktuelle Test der Experten von Stiftung Warentest zeigt.
23 Fahrradschlösser im Test – so hat Stiftung Warentest geprüft
Stiftung Warentest hat für die „test“-Ausgabe 3/2023 insgesamt 23 Fahrradschlösser überprüft, darunter Bügel-, Falt- und Kettenschlösser. Bewertet wurden die Schlösser natürlich größtenteils nach ihrer Aufbruchsicherheit, aber auch Handhabung und Haltbarkeit flossen zum Beispiel ins Testurteil ein. Drei Experten hätten versucht, die Fahrradschlösser mit verschiedenen Werkzeugen und Methoden aufzubrechen, heißt es im Testbericht.
Die Preisspanne der Fahrradschlösser im Test liegt laut Stiftung Warentest zwischen 36 und 90 Euro bei den Mittelklasse-Modellen im Test und rund 200 Euro bei den Schlössern mit hohem Sicherheitslevel. Interessant für Radler mit nerviger Pollenallergie: In der aktuellen „test“-Ausgabe von Stiftung Warentest finden Verbraucher diesmal auch einen Vergleich der besten Heuschnupfen-Medikamente.
Sicher ist nicht gleich teuer – günstigeres Modell gewinnt Fahrradschloss-Test
Wer beim Fahrradschloss tief in die Tasche greifen möchte, der sollte nach Meinung von Stiftung Warentest zum Bügelschloss „New York Lock“ von Kryptonite greifen, das laut Testbericht das sicherste im Vergleich war, aber stolze 170 Euro kostet. Der Nachteil: Das Fahrradschloss wiegt fast 3 Kilo – und trug wegen dieses hohen Gewichts nicht den Gesamtsieg im Test davon.
Mit nur 1,3 Kilo viel leichter und 58 Euro auch günstiger sei laut Test-Experten das Kettenschloss „Keeper“, ebenfalls von Kryptonite. Dies biete laut Anbieter zwar nur ein „mittleres Schutzlevel“, habe sich im Test aber ebenfalls als sehr robust erwiesen. Der Testsieger im Fahrradschloss-Vergleich. Insgesamt kommen die Tester zu dem Ergebnis, dass auch einige leichte und preiswertere Modelle der mittleren Sicherheitsklasse ein Rad „kaum schlechter schützen als ihre wuchtigen Geschwister“. Das gesamte Testergebnis gibt es hier kostenpflichtig zu lesen.
Fahrradschlösser bei Stiftung Warentest: Drei ließen sich leicht knacken
Insgesamt drei der Mittelklasse-Modelle im Fahrradschloss-Test ließen sich laut Stiftung Warentest so schnell öffnen, dass sie kaum vor Fahrraddiebstahl schützen würden:
- Trelock „BC 380“ (Kettenschloss): Note „mangelhaft“ (4,6)
- Abus „Bordo Lite 6055K/85 BK SH“ (Faltschloss): Note „mangelhaft“ (5,0)
- Axa „Clinch+ 85 black“ (Kettenschloss): Note „mangelhaft“ (5,0)
Außerdem wurden drei Fahrradschlösser mit „mangelhaft“ bewertet, weil laut Stiftung Warentest problematische Substanzen enthalten seien. So wiesen die Experten in zwei Abus-Schlössern, zum Beispiel dem Bügelschloss „Newton Pro 190“ Naphtalin nach, was im Verdacht steht, krebserregend zu sein und von Stiftung Warentest auch bereits in Hundespielzeug entdeckt wurde, wie hna.de berichtet.