Wasserfilter im Test: Wegen Keimen – diese Produkte sind nur „ausreichend“
Stiftung Warentest hat acht Wasserfilter auf ihre Tauglichkeit geprüft. Keiner kann wirklich überzeugen und einer fällt sogar durch. Alle Infos zu dem Test:
- Stiftung Warentest hat acht Wasserfilter miteinander verglichen, sechs davon in einer Kanne vom selben Hersteller (weitere Testberichte im Überblick).
- Die zwei besten bekommen nur die Note „befriedigend“, einer fällt sogar durch.
- Nach einer gewissen Zeit stellten die Test-Experten in allen Filtern Keime fest und in einem sogar Schimmelpilze.
Gerade im Sommer sollte man viel Wasser oder auch Tee trinken. In vielen Regionen Deutschlands enthält das Wasser jedoch zu viel Kalk und ist folglich zu hart. Da ist der Kauf eines Wasserfilters naheliegend. Stiftung Warentest hat für die aktuelle Juli-Ausgabe von „test“ acht Wasserfilter auf ihre Tauglichkeit geprüft und miteinander verglichen. Wenig erfreulich: Leider nimmt die Filterfunktion nach einiger Zeit ab. Lässt man die Filter eine Weile stehen, bilden sich sogar Keime. Die Testergebnisse vom Wasserfilter-Vergleich von Stiftung Warentest im Überblick:
Organisation | Stiftung Warentest |
Gründung | 4. Dezember 1964 |
Hauptsitz | Berlin |
Wasserfilter bei Stiftung Warentest: So wurde getestet
Für den Wasserfilter-Test hat Stiftung Warentest acht Wasserfilter verschiedener Marken genau überprüft. Davon wurden sechs in einer Kanne des jeweiligen Anbieters getestet und für zwei Kartuschen wurde eine Kanne genutzt, die der Produzent empfiehlt. Über die Hälfte der Bewertung macht dabei die Filterfunktion aus. Hier ist die Reduktion der Gesamthärte sowie der Anteil von Kalk, Blei und Kupfer, die nach dem Filtern noch im Wasser waren, beurteilt worden.
In das Ergebnis fließt außerdem die Handhabung mit ein. Das schließt sowohl die Verständlichkeit der Gebrauchsanleitung als auch den alltäglichen Gebrauch und Austausch der Kartusche mit ein. Ebenso achten die Test-Experten auf die Einträge von Silber sowie den Schutz der Filter vor Verkeimung. Auch Mineralwasser hat Stiftung Warentest verglichen. Dabei schneiden sogar vier billige Wassermarken mit „sehr gut“ ab.

Wasserfilter bei Stiftung Warentest: Die zwei besten sind nur „befriedigend“
Wenn überhaupt einer der Wasserfilter zu empfehlen ist, dann wohl die beiden „Sieger“: Das sind der „Brita Maxtra+ Marella Cool“ und der „Brita Maxtra+ Style Cool“. Beide sind nur „befriedigend“. Den dritten Platz teilen sich die Filter zweier Marken, die nur noch ein „Ausreichend“ erhalten haben. Das sind die ersten vier Plätze der Wasserfilter bei Stiftung Warentest:
- Brita Maxtra+ Marella Cool
- Brita Maxtra+ Style Cool
- BWT Soft Filtered Water Extra
- Philips Micro X-Clean
Insgesamt erhalten fünf der acht Filter nur die Note „ausreichend“. Darunter sind sowohl bekannte Marken wie Philips als auch Produkte aus dem Supermarkt. In der aktuellen „test“-Ausgabe hat Stiftung Warentest auch Zahnpasta-Produkte bewertet.
Wasserfilter bei Stiftung Warentest: Teuer und unnötig?
Wie Stiftung Warentest im aktuellen Testbericht aus der „test“-Ausgabe 07/2022 berichtet, filtern die Produkte Blei und Silber besser aus dem Wasser als Kalk. In Deutschland braucht man aber gar keinen Wasserfilter: Das klare Nass wird nämlich streng kontrolliert. Teeliebhaber können sich die Anschaffung überlegen, denn der Kalk in Wasserkocher und Kaffeemaschine wird teilweise gut gefiltert. Bei Öko-Test wurden Wassersprudler getestet, dabei ist ein Produkt sogar „sehr gut“.
Noch ein Minuspunkt sind die Kosten. Die Filter-Funktion lässt bei allen Kartuschen viel schneller nach als der Hersteller angeben hat. Und dabei testen die Experten nur mit 16 bis 17 Grad hartem Wasser. In Teilen Deutschlands ist es noch kalkhaltiger. Die Anschaffungskosten einer Kanne sind niedrig, allerdings müssen die Kartuschen oft ausgetauscht werden und das geht ins Geld. Der viele Müll belastet außerdem die Umwelt.
Wasserfilter bei Stiftung Warentest: Keime und Schimmelpilze im Wasser
Am bedenklichsten bei allen Filtern ist die Schutzfunktion vor Keimen. Die Test-Experten lassen die Kannen mit verbrauchten Kartuschen eine Woche bei Zimmerwärme stehen. In dem Wasser, das anschließend gefiltert worden ist, finden sich Bakterien. Beim Verlierer Yucona tummeln sich zusätzlich Schimmelpilze. Das gesamte Ergebnis des Mineralwasser-Vergleichs von Stiftung Warentest kann hier kostenpflichtig nachgelesen werden. (resa)