Kunde zeigt Ausbeute: Was steckt in der Lidl-Rettertüte für drei Euro?
Schönheitsfehler und ab in die Mülltonne? Bei Lidl soll der Verschwendung entgegengewirkt werden. Mit der sogenannten „Rettertüte“.
München – Nicht selten landen eigentlich noch genieß- und verzehrbare Lebensmittel im Müll. Dem Statistischen Bundesamt zufolge betrug die Gesamtmenge im Jahr 2020 knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle. Ein Teil davon sind laut Bundesministerium für Gesundheit und Landwirtschaft nicht verkaufte Lebensmittel. Discounter Lidl will dem seit August 2022 entgegenwirken – und führte die sogenannte Rettertüte ein. Mit der Aktion stieß das Unternehmen nicht durchweg auf positive Reaktionen. Ein User zeigte nun auf Twitter seine Ausbeute, berichtet tz.de.
Lidl-Rettertüte: Was ist da eigentlich drin? User zeigt Inhalt
Gegen Lebensmittelverschwendung – so lautet das Motto von Lidl. Ziel sei es einer offiziellen Pressemitteilung zufolge, den äußerlich nicht mehr perfekten, aber dennoch verzehrfähigen Obst- und Gemüseprodukten eine zweite Chance zu geben. Gekauft werden kann die Rettertüte zu einem Preis von drei Euro.

Ein Twitter-Nutzer zeigte auf der Social-Media-Plattform nun direkt, was er bei seinem Kauf für das Geld erhalten hatte. „Das Beste an dem Arztausflug in die Nachbarstadt ist immer, dass es da im Lidl Rettertüten gibt“, schrieb er. Mit den Worten „Die heutige Ausbeute für drei Euro“ verwies er auf ein beigefügtes Foto.
Zu sehen ist darauf eine bunte Mischung aus Obst und Gemüse: Fünf Kartoffeln, drei Bananen und Orangen sowie zwei Blattsalate. Zumindest äußerlich lässt sich an den Produkten nichts groß aussetzen. Mit dem Kommentar „Jep, hier auch richtig gut“, drückte eine weitere Nutzerin ihre Begeisterung für die Lidl-Tüte aus.
„Bitterer Beigeschmack“: Retter-Tüte nicht jedermanns Sache
Schon kurz nach der Einführung der Aktion freuten sich viele Kunden und teilten das, wie auch der erwähnte Twitter-Nutzer, öffentlich auf Plattformen wie Facebook oder Instagram. Doch zwischen die größtenteils positiven Rückmeldungen mischte sich auch schnell Kritik. Einige Kunden bemängelten den Inhalt der Rettertüte, der teils „verschmimmelt und vermatscht“ sei.
Auf Facebook schrieb ein User, die Aktion sei zwar eine gute Idee, jedoch „mit bitterem Beigeschmack“. Er sehe an anderer Stelle mehr Bedarf. Schließlich könne man die Lebensmittel an Tafeln oder arme Menschen abgeben, die sie wirklich benötigen würden. Dass Lidl durch seine „Rettertüten“ die Tafeln nicht vergisst, versicherte das Unternehmen jedoch bereits bei der Einführung in einer Pressemitteilung. „Für die Tafeln ist der Frische-Discounter weiterhin ein verlässlicher Partner“, hieß es darin. Auch Rewe ging 2022 einen ähnlichen Weg wie Lidl – und verschenkte plötzlich Ware. Bei vielen Usern kam das gut an. (mbr)