Essigreiniger im Öko-Test: 7 Produkte enthalten giftige Ameisensäure
In der Novemberausgabe nimmt Öko-Test Essigreiniger unter die Lupe. Während manche es ein bisschen zu gut meinen, überzeugen diese Reiniger im Haushalt:
- Öko-Test hat 19 Essigreiniger getestet (weitere Testberichte im Überblick)
- Die meisten schneiden überraschend gut ab
- Die Verlierer enthalten leider übertrieben aggressive Stoffe
Wenn es blitzeblank werden soll, ist Essigreiniger ein bewehrter Helfer im Haushalt. Das enthaltene Essig ist stark gegen Kalk, Geruchsablagerungen und löst sogar Fett. Doch in modernen Essigreinigern ist noch viel mehr als nur Essigsäure. Was drin ist und ob die Zusätze Sinn machen oder weniger manchmal mehr ist, hat Öko-Test in der neusten Ausgabe geprüft – mit einem überraschenden Ergebnis.
Essigreiniger im Öko-Test: Diese Reiniger dürfen im Haushalt nicht fehlen
Um die Essigreiniger auf die Probe zu stellen, macht Öko-Test sie in mehrere Durchläufe: Einmal geht es darum, wie gut die Reiniger in der Lage sind, Kalk von Marmorplatten zu lösen, einmal in der Senkrechte, einmal in der Waagrechten. In der nächsten Runde wird geprüft, wie es mit hartnäckiger Kalkseife steht, also wenn sich Seifen mit kalkhaltigem Wasser vermischen und ablagern. Wie genau getestet wurde, ist im kompletten Essigreiniger-Testbericht von Öko-Test zu lesen.
Die Ergebnisse überraschen. Die meisten Produkte schneiden „gut“ und „sehr gut“ im Putztest ab. Lediglich ein Reiniger lässt zu wünschen übrig. Beim Kalk erreicht der Essigreiniger des Herstellers Sodasan nur die Note „ausreichend“, im Kalkseifentest fällt der Surig Essigreiniger Hygreen mit einer Einwirkzeit von 30 Minuten mit „mangelhaft“ durch. Die anderen Ergebnisse können sich sehen lassen. Die meisten benötigen nicht einmal zehn Minuten, um Kalk und Kalkseife zu lösen.
Essigreiniger im Öko-Test: Manche Produkte sind unnötig aggressiv
Doch wie steht es um die Inhaltsstoffe der Essigreiniger? Hier zeigt sich: Die große Schwäche des Hygreen-Reinigers von Surig ist gleichzeitig seine größte Stärke. Er ist der einzige Reiniger, der ohne Tenside auskommt. In den anderen Mitteln steckt mehr Chemie. Das sorgt für eine stärkere Fettlösekraft, ist aber auch aggressiver und damit schädlicher für Haut und Umwelt. Manche der Produkte meinen es gerade in Sachen Aggressivität zu gut. Die Gewinner mit Bestnote „sehr gut“ im Überblick:
- Blik Essigreiniger
- Denkmit Essigreiniger
- Domol Essigreiniger
- Frosch Essig Reiniger
- W5 Nature Essig-Reiniger
Während Öko-Test zugesetzte Zitronen- und Milchsäure als unbedenklich einstuft, stören die Tester sich an der Ameisensäure, die sie in sieben der 19 Produkte finden. Die gilt auch verdünnt als giftig beim Einatmen. Wer eines der Mittel zuhause hat, sollte Vorsicht walten lassen und beim Verwenden gut lüften. Ärgerlich daran ist auch, dass die aggressiveren Mittel in Sachen Putzkraft nicht besser abschneiden als ihre ungefährlicheren Konkurrenten.
Essigreiniger im Öko-Test: Positive Überraschungen auch bei der Verpackung
Abgesehen von ein paar Ausreißern, die unnötige Stoffe beinhalten, die hautreizend und Allergieauslöser sein können, schneiden die meisten Reiniger also überraschend gut ab. Essigreiniger eignen sich übrigens auch hervorragend dazu, Kalk-anfällige Kaffeemaschinen sauber zuhalten. Welche Kaffeevollautomaten in der Hinsicht überzeugen, ohne teuer zu sein, hat Stiftung Warentest geprüft.
Erfreulich ist auch die verbreitete Verwendung von Verpackungen aus Rezyklat. Die meisten der Plastikflaschen weisen einen Rezyklat-Anteil von über 80 Prozent auf, deutlich mehr als die von Öko-Test erwarteten 30 Prozent. Weniger erfreulich sind die Ergebnisse für die getesteten Reiswaffeln in derselben Ausgabe, die Öko-Test Eltern als Snack für ihre Kinder nicht empfehlen kann. (paw)