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Europapark begrenzt Zahl der Besucher – „eine Tragödie“

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Von: Marten Kopf

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Rust - Der Europapark leidet unter Personalmangel. Das bekommen nun wohl auch Gäste zu spüren, der Park begrenzt die Besucherzahlen – steht aber nicht alleine vor dem Problem.

Der Europapark in Rust ist der größte Freizeitpark im deutschsprachigen Raum. Bis zu 50.000 Besucher tummeln sich in Spitzenzeiten auf dem rund 95 Hektar großen Gelände. Täglich wohlgemerkt. Über 100 Attraktionen stehen bereit, dazu kommen sechs parkeigene Hotels plus einer Vielzahl gastronomischer Angebote. Um einen Betrieb dieser Größenordnung am Laufen zu halten, braucht es vor allem eins: Personal. Viel Personal.

NameEuropa-Park
OrtRust (Baden-Württemberg)
Flächeca. 95 Hektar
Besucherzahl5,8 Millionen (2019)
Eröffnung12. Juli 1975

Europapark Rust: Wegen Personalmangels – Höchstgrenze von 30.000 Besuchern

Genau da aber liegt derzeit das Problem. Denn es mangelt der Branche an Arbeitskräften. Der Personalmangel spielt den Freizeitparks in Deutschland und Baden-Württemberg übel mit. „Es ist eine Tragödie, die sich durch alle Unternehmen der Freizeit- und Tourismusbranche zieht“, sagt Jürgen Gevers, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen, der Deutschen Presse-Agentur. Europapark-Geschäftsführer Roland Mack kritisiert in diesem Zusammenhang die Einstellung mancher junger Bewerber. Das Thema „Work-Life-Balance“ bereitet ihm vor allem Sorgen. „Da kommen 25-Jährige und wollen nur drei Tage arbeiten - dabei haben die das ganze Leben noch vor sich, könnten hier etwas werden, Verantwortung übernehmen, Karriere machen“, so Mack in einem Interview.

Der Europapark deckelt wegen des Mangels nun sogar vorübergehend die tägliche Besucherzahl. „Es ist zu wenig Personal da und das merken dann auch die Gäste, wenn Restaurants oder Essensstände nicht geöffnet sind“, so eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber der „Badischen Zeitung“. Derzeit werden nicht mehr als 30.000 Besucherinnen und Besucher täglich eingelassen.

Personalnot im Europapark: Betreiber stellen ukrainische Flüchtlinge ein

Innerhalb der Branche sieht sich der Europapark dennoch personell gut aufgestellt. Im April hatte das Unternehmen laut dem Blatt 150 offene Stellen gemeldet. Für die Ferienmonate im Sommer wurden damals 500 weitere Aushilfsstellen ausgeschrieben. Inzwischen hat der Park auch 25 ukrainische Flüchtlinge eingestellt. „Das klappt sehr gut und wir rechnen noch mit weiteren erfolgreichen Einstellungen“, so eine Sprecherin.

Die Suche nach Mitarbeitern aus Gastronomie und Hotellerie führt den Freizeitpark nach eigenen Angaben immer weiter Richtung Osten – bis nach Kirgistan. Mit Agenturen in Bulgarien und Ungarn arbeite das Unternehmen seit Jahren zusammen, ein weiteres Büro gibt es in der Slowakei. Derweil rekrutiert der Europa-Park auch im Norden Deutschlands und in ganz Frankreich Personal.

Trotz Personalsorgen: Europapark wird 2023 erweitert

Und die intensiven Bemühungen scheinen geboten. Schon 2023 nämlich wird der Europapark noch erweitert werden. Seit wenigen Wochen laufen die Bauarbeiten für den neuen Themenbereich „Kroatien“ – eine nagelneue Mega-Achterbahn inklusive.

Der Europapark, mit nach eigenen Angaben fast 5.000 Mitarbeitern und rund 5,8 Millionen Besuchern (2019), seinen Attraktionen, den Themenhotels und der zugehörigen Wasserwelt „Rulantica“ ist nicht nur ein Besuchermagnet, sondern auch ein bedeutendes Unternehmen für die regionale Wirtschaft. (mko/dpa)

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