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Fischstäbchen im Öko-Test: Diese Produkte bergen ein Gesundheitsrisiko für Kinder

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Öko-Test: Fischstäbchen sind eine beliebte Mahlzeit – vor allem bei Kindern. Doch nicht alle Fischstäbchen kann man bedenkenlos essen. Für Kinder können diese Sorten sogar schädlich sein.

Öko-Test hat 20 Fischstäbchenmarken im Labor testen lassen. Beim Test wurden Fragen berücksichtigt wie: Woher stammt der Fisch? Zerstören die Fangmethoden den Meeresgrund? Wie sieht es mit den Inhaltsstoffen aus? Aus dem Test geht hervor: Ein Drittel der Fischstäbchen sind mit problematischen Fettschadstoffen belastet. Viele Anbieter haben zudem ihre Lieferketten nicht ausreichend belegt, so Öko-Test. Außerdem stehen schädliche Fangmethoden in der Kritik. Vier Fischstäbchen im Test schneiden deshalb lediglich mittelmäßig ab, vier weitere fallen mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch.

NameÖko-Test
BeschreibungVerbrauchermagazin
Gründung1985
HauptsitzFrankfurt am Main
Verbreitete Auflage107.606

Öko-Test erhält aber auch positive Ergebnisse: Vier Fischstäbchen im Test werden mit Bestnote empfohlen. Die Produkte enthalten keine bedenklichen Schadstoffe, der verarbeitete Fisch wird nachhaltig gefangen, und die Lieferkette ist transparent.

Öko-Test: Fettschadstoffe in Fischstäbchen

In fünf Produkten hat das beauftragte Labor jedoch aus Öko-Test-Sicht „erhöhte“ Gehalte des Fettschadstoffs 3-MCPD nachgewiesen. In zwei Fischstäbchenmarken war 3-MCPD sogar „stark erhöht“. Das Problem: Der enthaltene Fettschadstoff hat im Tierversuch insbesondere zu Schäden an den Nieren geführt.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat deshalb eine maximale Aufnahmemenge pro Tag festgelegt. 30 Kilogramm schwere Kinder nehmen demnach schon mehr auf, wenn sie fünf Fischstäbchen der beiden Marken essen, deren Fettschadstoffgehalt Öko-Test als „stark erhöht“ bewertet. 

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel wurde im Juli 2020 veröffentlicht. Da er für unsere Leser immer noch eine Relevanz besitzt, wurde er von der Redaktion aktualisiert.

Öko-Test: Gesundheitsrisiko bei Kindern möglich

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät, die Gehalte an Fettschadstoffen in Lebensmitteln zu senken, die oft von Kindern gegessen werden. Also zum Beispiel auch bei den beliebten Fischstäbchen. Bei häufiger Aufnahme dieser Fettschadstoffe ist nämlich ein erhöhtes gesundheitliches Risiko für Kinder möglich. Das berichtet Öko-Test.

Erfreulich findet Öko-Test, dass alle Fischstäbchen im Test frei von Mineralölbestandteilen sind, die ansonsten in hoher Zahl in Lebensmitteltests gefunden werden. Auch gefährliche Keimbelastungen mit Listerien hat das Labor nicht festgestellt. Unter dem Strich bewertet Öko-Test Inhaltsstoffe von zwölf der 20 Fischstäbchen mit „sehr gut“.

Öko-Test: Ausgerechnet eine Bio-Marke fällt durch

Enttäuscht ist Öko-Test vorrangig von einem Bio-Produkt im Test. Die Fischstäbchen dieser Bio-Marke enthalten Seelachs aus der Nordsee, der mit Grundschleppnetzen gefangen wird – eine hochproblematische Fangmethode, die stark in der Kritik steht.

Der Meeresbiologe Dr. Rainer Froese vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel erläutert auf oekotest.de den Grund: „Die vielfältigen Lebensgemeinschaften am Meeresboden werden mit schwerem Gerät in Schlammwüsten verwandelt und bis zu 20-mal pro Jahr durchgepflügt. Die Produktivität des ganzen Systems nimmt um etwa die Hälfte ab, Futterorganismen und Kleinfische können sich nicht entwickeln.“

Öko-Test bewertet Fische aus großen Beständen positiv

Laut Öko-Test greifen die meisten Fischstäbchenproduzenten auf Fische aus gesunden, großen Beständen – insbesondere Alaska-Seelachs aus dem Nordpazifik – zurück. Bei MSC-zertifiziertem Alaska-Seelachs stammen die Fänge aus Beständen, die derzeit intakt sind. Als unbedenklich stuft Experte Froese für Öko-Test auch den vor der Küste Islands gefangenen Seelachs und den Wildlachs aus dem Nordwest-Pazifik ein.

Wie schmecken eigentlich die Fischstäbchen im Öko-Test?

Die „Testesser“ im Öko-Test sind kritisch: Bei manchen Fischstäbchen sei das Mundgefühl zu „wässrig“ oder es hat sich die Panade bei der Zubereitung abgelöst. Einige Fischstäbchen haben zu sehr nach frittiertem Fett geschmeckt. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Laut Öko-Test ist das perfekte Fischstäbchen von einer knusprigen Panade umhüllt. Der Fisch ist zart, saftig und zerfällt im besten Fall in einzelne Segmente.

Das Stäbchen schmeckt nach Panade und Fisch, salzig und würzig. Viele der getesteten Fischstäbchen sind da immerhin sehr nah dran. In jüngster Vergangenheit hat Öko-Test Sonnencreme für Babys untersucht - das Ergebnis überrascht. (akm)

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