Insekten in Lebensmitteln: Gesundheitliche Folgen unklar – Experten besorgt
Ekel hin oder her – es gibt weitaus mehr Gründe, warum Insekten essen keine gute Idee ist. Vom Ökosystem bis zu Krankheiten – was dagegen spricht:
Insekten sind für die meisten Menschen in Deutschland zunächst nicht das Mahl der Wahl. Jedoch gibt die jüngste EU-Verordnung zu Insekten in Lebensmitteln aktuell Anlass, sich mit dem Thema Insekten als Nahrungsmittel intensiver auseinanderzusetzen. Völlig unbedenklich, in anderen Kulturen normal, sagen die einen. Doch dann gibt es auch Stimmen, die der Neuerung ganz und gar nichts Positives abgewinnen können. Warum Insekten essen nicht unbedingt eine gute Idee ist:
Insekten in Lebensmitteln – Tierhaltung mal Tausend
Seit der Meldung, in welchen Lebensmitteln künftig Hausgrillen und Getreideschimmelkäfer bald drin stecken könnten, steht Deutschland Kopf. Klar, über die krabbligen Sechsbeiner denkt keiner gerne nach – vor allem, wenn es ums Essen geht. Dabei soll das Verspeisen von Grille und Co. im Essen durchaus seine Vorteile haben.
Doch nicht so schnell – warnen andere. Das Nahrungsmittel der Zukunft sind Insekten jedenfalls nicht – und das nicht nur aus Gründen des Ekels. Was auch für andere Tiere in der Massentierhaltung gilt, gilt für Insekten mindestens tausendfach. So warnt Peta vor allem vor Zoonosen und Parasiten, für die in Massenhaltung gezüchtete Insekten besonders anfällig sind.
Insekten in Lebensmitteln – gesundheitliche Folgen unklar
Werden die Insekten in Massenhaltung von einer Krankheit befallen, hat man demnach im Nullkommanichts eine Verseuchung biblischen Ausmaßes. Wenn das Coronavirus uns eines gezeigt hat, dann, wie schnell eine Krankheit vom Tier auf den Menschen übertragen und zur Pandemie ausarten kann. Hinzu kommen hygienische Bedenken. So werden bei der Herstellung oft Darm und Kot nicht entfernt, die Folgen davon für den Menschen sind noch völlig unklar.
Die Verbraucherzentrale warnt, dass es noch an Regelungen in der Lebensmittel-Hygiene-Verordnung mangele. Auch andere Experten sehen dem sechsbeinigen Inhaltsstoff als Lebensmittel kritisch entgegen. So spricht sich Kriminalbiologe Mark Benecke aktuell klar gegen Insekten als Lebensmittel aus. Er sieht auch die Artenvielfalt durch die Massenzucht von Insekten bedroht – mit verheerenden Folgen.
„Umwelt drumherum stirbt ab“ – Kriminalbiologe Benecke zu Insekten in Lebensmitteln
Laut Benecke sind Insekten die eigentlichen Bewohner der Erde. Schließlich gibt es von ihnen viel mehr als vom Menschen. Und jedes von ihnen ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Wird eine Art bedroht, bedroht das alle. „Jede Art der Massenzucht endet darin, dass Medikamente und Gifte gegen Keime und Krabbler eingesetzt werden müssen. Außer vielleicht bei Larven der Schmeißfliege. Die Folge: Die Umwelt drumherum stirbt ab“, erklärt Benecke gegenüber utopia.de.
Ihm zufolge ist die pflanzliche Alternative immer die bessere Wahl. Massenzucht bei Insekten ist jedoch keine Zukunftsdystopie, sondern längst Realität. Schon jetzt sind in vielen Nahrungsmitteln, besonders Süßigkeiten, Insekten enthalten. Doch nicht nur in der globalen Dimension sind Insekten als Nahrungsquelle problematisch. Auch Allergiker sollten aufpassen, denn wer beispielsweise auf Garnelen allergisch reagiert, der wird laut ndr.de auch auf Mehlwürmer reagieren.
Nicht nur in Lebensmitteln – Insekten längst auch in Kosmetik
Nicht nur in Lebensmitteln kommen die Viecher zum Einsatz. Was vielen völlig unbekannt ist: Auch in vielen Kosmetik-Produkten, wie Lippenstift, stecken Insekten – häufig versteckt hinter kryptischen Codes. (paw)