Hoffnung für Kaufhof-Mitarbeiter? Modekette will einige Galeria-Standorte weiterführen
Die in finanzielle Schieflage geratene Kaufhauskette Galeria Kaufhof Karstadt will bundesweit zahlreiche Filialen schließen. Eine Modekette will nun wohl mehrere Standorte weiterführen.
Mehrere zur Schließung vorgesehene Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof sollen nach den Plänen des Mode-Managers Friedrich-Wilhelm Göbel zu Filialen der Modehandelskette Aachener werden. Es gebe momentan keine vertragliche Regelung mit Galeria, aber beidseitig unterschriebene Verträge mit Vermietern, so Göbel am Mittwoch (15. März) gegenüber der Deutschen Presseagentur. Diese greifen demnach, sobald eine Kündigung von Galeria eingeht – was bislang aber noch nicht passiert sei.
Galeria Kaufhof Karstadt – „Allen Mitarbeitern der betroffenen Filialen ein Angebot machen, für uns zu arbeiten“
Göbel versprach, man werde „allen Mitarbeitern der betroffenen Filialen ein Angebot machen, für uns zu arbeiten. Ohne Ausnahme.“ Zuvor hatte das Branchenmagazin Textilwirtschaft darüber berichtet. Ein Galeria-Sprecher teilte mit: „Eine Einigung mit Interessenten zur Übernahme von Filialen konnte nicht geschlossen werden. Mögliche Anschluss-Mietverträge sind Sache zwischen den Vermietern und möglichen Nachmietern. Hierzu kann sich Galeria nicht äußern.“
Galeria Karstadt Kaufhof will nach Angaben des Gesamtbetriebsrats vom Montag bundesweit 47 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser schließen – darunter etwa eine von zwei Filialen in Heidelberg. Zunächst war sogar von 52 Standorten die Rede. Zur Anzahl der Häuser, die zu Aachener-Filialen werden sollen, sagte Göbel: „Ich glaube, es werden zehn. Es könnten auch 25 werden.“ Seiner Aussage nach geht es um Filialen in ganz Deutschland. Die Flächen sollen laut Göbel „im Großen und Ganzen“ weiterbetrieben werden.
Übernahme von Kaufhof-Filialen – keine Elektrogeräte oder Süßwaren mehr
Bei Aachener werden heute neben Mode auch Handtaschen oder Schmuck angeboten werden, in den neuen Filialen sollen zudem weiter Spielwaren, Schreibwaren, Heimtextilien oder Haushaltswaren verkauft werden. Einzelne Inhalte von Galeria wolle man aber nicht mehr führen, etwa Elektrogroßgeräte oder Süßwaren. Gastronomie und Lebensmittel wolle man weiterführen, „aber nicht selber, sondern mit Partnern“, sagte er. Was man heute nicht mehr so machen würde, „das machen wir auch einfach nicht mehr“, sagte Göbel.
Aachener betreibt bislang sieben Filialen in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig Holstein. Ganz überraschend kommt die Meldung nicht, erste Gerüchte über ein mögliches Interesse der Aachener-Kette an der Übernahme von Galeria-Standorten kursierten schon Mitte Januar. (dpa/mko)