1. Heidelberg24
  2. Verbraucher

„Kann man den noch essen?“ Warum Käse oft länger genießbar ist, als man denkt

Erstellt:

Kommentare

Kann man den Käse im Kühlschrank noch essen? Das ist gut möglich, denn Käse hält sich bei der richtigen Lagerung länger, als man denkt.

Milch wird nicht schlecht, sie ändert nur ihre Reifestufe, so lautet zumindest eine Bauernweisheit. Dasselbe müsste ja dann für Käse als Entwicklungsstufe von Milch auch gelten, oder nicht? Doch was ist dran an dem Spruch? Handelt es sich tatsächlich um eine Weisheit oder nachkriegszeitliche Knauserei? Wie HEIDELBERG24 berichtet, ist der Käse oft länger haltbar als angenommen.

Haltbarkeit von Käse: Das Mindesthaltbarkeitsdatum sagt wenig aus

Ob auf dem Brot, im Salat, im Raclette oder auf der Pizza – Käse ist in aller Munde. Und damit auch in den meisten Kühlschränken. Spätestens jetzt fällt einem vielleicht der Block Käse wieder ein, den man vor einer Weile hinten im Kühlschrankfach vergessen hat. Nun ist er schon abgelaufen! Kein Grund, den Käse gleich wegzuwerfen. Die Chancen stehen gut, dass der Käse noch genießbar ist, sofern er nicht vom jüngsten Käse-Rückruf bei Lidl, Aldi oder Edeka betroffen ist.

Ein erster Irrtum bezieht sich oft schon auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Wie Heideliele verwechseln dieses nach wie vor mit einem Verfallsdatum, nach dem Lebensmittel automatisch schlecht werden. Jedoch gibt das Datum laut mindesthaltbarkeitsdatum.de lediglich an, wie lange man Produkte mindestens aufbewahren kann, ohne dass sich etwas an ihrer Konsistenz, ihrem Geruch oder Geschmack, den Nährwerten oder der Farbe ändert. Das hat mit der Genießbarkeit zunächst wenig zu tun.

Wie lange Käse hält, hängt auch von der Sorte ab

Die Haltbarkeit von Käse hängt vor allem von der Sorte ab. Die unterschiedlichen Herstellungsprozesse wirken sich nämlich entsprechend auf die Lebensdauer des Milchprodukts aus. Sorten mit einem hohen Wassergehalt sind nicht so lange haltbar wie in Salzlake behandelte Arten. Die verschiedenen Haltbarkeiten von Käsesorten in geöffnetem Zustand laut verbraucherzentrale.de im Überblick:

Haltbarkeit von Käse: Die richtige Lagerung ist wichtig

Für die Lebensdauer von Käse spielt natürlich auch die richtige Lagerung eine entscheidende Rolle. Generell sollte man Käse im Kühlschrank aufbewahren. Frisch- und Schnittkäse sollte man außerdem etwas kühler als die meisten anderen Sorten bei 5 bis 10 Grad Celsius im Gemüsefach lagern. Andere Sorten kann man getrost in den mittleren oder oberen Fächern verstauen.

Für die meisten Sorten gilt, dass man sie nicht luftdicht verpacken sollte, da Käse Feuchtigkeit abgibt und sich dann Schimmel bilden kann. Die einzige Ausnahme bildet Frischkäse, der nicht atmet. Um den Käse frisch zu halten, kann man ihn dennoch in zweilagiges Käsepapier, atmungsaktive Klarsichtfolie oder Wachspapier einwickeln. Die angeschnittene Stelle am Hartkäse kann man mit Frischhaltefolie bedecken, dann hält er länger und nimmt keine Gerüche aus dem Kühlschrank an.

Ist der Käse noch essbar? So erkennt man‘s

Wenn man sich dennoch nicht sicher ist mit der Haltbarkeit, hilft es, erst einmal zu riechen. Bei den meisten Sorten erkennt man daran schon, ob sie noch gut sind. So geht es kürzlich einer Kaufland-Kundin, die ihre Milch öffnet und feststellt: aus der Verpackung riecht es „eklig“. Die Ausnahme: Bei Edelschimmelkäse können sich Geruch und Geschmack mit der Zeit intensivieren. Beginnt das Milchprodukt jedoch plötzlich stechend oder scharf zu riechen, gehört es in den Müll.

Für alle anderen Sorten gilt: Schimmel muss weg. Die meisten muss man ganz entsorgen. Lediglich bei Hartkäse kann man die schimmlige Stelle verbraucherzentrale.de zufolge großzügig wegschneiden. Hat er jedoch keinen Schimmel und riecht und schmeckt normal, kann man den Käse gewöhnlich noch genießen. Übrigens entfaltet sich der Geschmack besonders gut, wenn man den Käse etwa 20 bis 30 Minuten vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank holt. (paw)

Auch interessant

Kommentare