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Kartoffelwasser weiterverwenden – warum man es nicht wegschütten sollte

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Von: Florian Römer

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Die Kartoffel zählt noch immer zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Häufig wird der Kartoffelsud nach dem Kochen weggegossen - dabei kann man das Kartoffelwasser noch für vieles nutzen.

Neben Obst, Fleisch und Brot gehört die Kartoffel nach wie vor zu den meist konsumierten Lebensmitteln in Deutschland. Auch wenn der Kartoffelverzehr in den letzten Jahrzehnten deutlich weniger geworden ist, zählt der „Erdapfel“ bei Verbrauchern noch immer zu den beliebtesten Nahrungsmitteln. Als Salz- oder Pellkartoffel, Pommes Frites, Kroketten, Puffer, Stampf oder Chips ‒2018/19 konsumierte jeder Bundesbürger durchschnittlich rund 55 Kilo Kartoffeln.

Meist kommen gekochte Kartoffeln als Beilage auf den Teller. Und was passiert mit dem Wasser, in dem die Erdäpfel gegart werden? Es wird meist achtlos in den Ausguss geschüttet. Dabei lässt sich der Kartoffelsud auffangen und weiterverwenden ‒ in Haushalt, Garten oder der Küche! Dass man Kartoffelwasser wunderbar zum Andicken von Soßen und in Suppen weiter nutzen kann, dürfte bekannt sein. HEIDELBERG24* zeigt, was man mit dem Wundermittel Kartoffelwasser noch alles anfangen kann:

Raue oder unreine Haut? Kartoffelwasser ist ein wahres Gesundheits-Produkt

Besonders in der kalten Jahreszeit und gerade jetzt während der Corona-Pandemie kennen viele Menschen dieses Problem: raue und rissige Haut an den Händen. Wer unter trockener Haut an den Händen leidet, sollte sich mal ein lauwarmes (ungesalzenes) Kartoffelwasserbad gönnen. Die beim Kochen freigesetzte Stärke im Wasser hilft der Haut dabei, wieder besser Feuchtigkeit aufzunehmen. Hände für fünf bis zehn Minuten im Kartoffelwasser einweichen (NICHT vergessen: Vorher abkühlen lassen!) und anschließend nicht abtrocknen, damit die Stärke nicht gleich wieder weggewischt wird.

Auch wer unter juckender Haut leidet, kann zu Kartoffelsud greifen. Das Wasser lindert den Juckreiz und macht die Haut weicher. Einfach auf die betroffenen Stellen tupfen und einwirken lassen. Gleiches gilt auch für Menschen mit Hautuntreinheiten oder Pickeln und Mitessern. Wer die Hautstellen regelmäßig mit Kartoffelwasser betupft, bekommt mit der Zeit wieder reinere Haut. Der Kartoffelsud klärt die Haut, die Pickel verschwinden. Manche Menschen schwören sogar bei Husten auf Kartoffelwasser: ungesalzen, schön heiß und mit Honig vermengt, lindert die Mixtur selbst hartnäckigen Reizhusten.

Kartoffelwasser als Reinigungsmittel

Im Haushalt lässt sich aufgefangenes Kartoffelwasser beispielsweise als Reinigungsmittel weiter benutzen. Besonders Oberflächen und Materialien aus Kunststoff bekommt man mit dem Kartoffelsud im Handumdrehen wieder blitz-blank! Selbst verkrustete Bratpfannen und Töpfe bekommt man mit Kartoffelwasser wieder sauber. Einfach ein angefeuchtetes Tuch nehmen und die schmutzigen Flächen reinigen. Anschließend noch mal mit klarem Wasser nachspülen und alles glänzt wie neu. Auch Fensterrahmen oder Gartenmöbel aus Kunststoff und Laminatböden glänzen nach einer Behandlung mit Kartoffelwasser wieder.

Ungesalzenes Kartoffelwasser wirkt übrigens als natürliches Fleckenmittel: Wenn man die Wäsche vor dem Waschen in Kartoffelwasser einweicht, bekommt man auch hartnäckige Verschmutzungen weg. Verstopfungen im Abfluss lassen sich manchmal auch lösen, wenn man kochendes Kartoffelwasser hineinschüttet. Die Stärke im Wasser hilft, Verschmutzungen zu lösen.

Kartoffelwasser als Dünger und Unkrautmittel

Durch das Kochen setzen die Kartoffeln wichtige Mineralstoffe frei, darunter Eisen, Magnesium, Kalium oder Phosphor. Ähnlich wie bei Nudelwasser* kann auch Kartoffelsud als Dünger für die Pflanzen auf dem Balkon und im Garten weiter genutzt werden. Mit seiner Vielzahl an Mineralien und Vitaminen fördert (ungesalzenes) Kartoffelwasser Blüte und Wachstum von Blumen und Pflanzen. Auch gegen Pflanzen-Schädlinge wie Blattläuse kann man Kartoffelsud verwenden. Und selbst gegen Unkraut soll das Wundermittel wirken.

Ist Kartoffelwasser nicht giftig?

Wieso schütten viele Verbraucher Kartoffelwasser nach dem Kochen überhaupt weg? Immerhin enthalten Kartoffeln jede Menge Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Kartoffeln können aber auch den giftigen Pflanzenstoff Solanin enthalten, der beim Kochen in das Wasser übergeht. Je nach Sorte ist der Grundgehalt an Solanin aber unterschiedlich. Der Stoff kommt vor allem in der Schale, in grünen Stelle und Keimen sowie Augen der Kartoffel vor. Eine Solanin-Vergiftung kann Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Übelkeit oder Kopfschmerzen führen.

Im Fleisch der Kartoffel ist der Solaningehalt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung aber verschwindend gering. Wer also die Kartoffel vor dem Kochen schält, braucht sich um gesundheitliche Beeinträchtigungen durch das Kartoffelwasser keine Sorgen machen. (rmx) *HEIDELBERG24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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