erfolgt sein. Jetzt wird bekannt, dass Globus 16 Real-Filialen übernimmt
Nachdem das Bundeskartellamt Globus die Übernahme von 24 Märkten erlaubt, hat das mittelständische Unternehmen eine Übernahmevereinbarung für 16 Real-Märkte geschlossen. Laut der Lebensmittelzeitung wird die Kette insbesondere Real-Standorte in Nordrhein-Westfalen übernehmen. Der Händler aus dem Saarland lässt als Erstes die Real-Filialen in Krefeld und Braunschweig umbauen. Der Umbau soll hier bereits am 15. April beginnen - die Neueröffnung als Globus-Filialen ist vorerst für den 10. Mai geplant.
Insgesamt ist die Übernahme aller 16 Standorte bis Mai 2022 angesetzt. Der Umbau der neuen Globus-Märkte soll nach diesem Zeitplan ablaufen:
Das Übernahme-Projekt „Goethe“ soll bis Mai 2022 abgeschlossen sein. Da Globus die Erlaubnis für 24 Filialen hat, ist es möglich, dass noch weitere Märkte dazukommen. Laut der Lebensmittelzeitung scheint es wohl weiterhin Gespräche für die Übernahme weiterer Real-Standorte zu geben. Weder der Real-Eigentümer SCP noch Globus äußern sich zu weiteren Übernahmen gegenüber der Lebensmittelzeitung.
Die Aufgabe des Bundeskartellamts ist der Schutz des Wettbewerbs, es ist besonders wichtig und stellt sicher, dass kein Unternehmen einen unfairen Wettbewerbsvorteil hat. Aus diesem Grund muss die Übernahme der verschiedenen Real-Standorte zuerst vom Bundeskartellamt genehmigt werden. Die Zerschlagung von Real ist vom Bundeskartellamt überwacht. Bereits
bei den Übernahmeplänen von Edeka schreitet es ein: Der Lebensmittelriese möchte 72 Filialen übernehmen, doch das Bundeskartellamt gestattet dem beliebten Supermarkt nur den Kauf von 44 Real-Filialen.
Update vom 22. Dezember: Der russische Real-Eigner SCP Group hat die kriselnde Warenhauskette Real zerschlagen und an die Konkurrenz verkauft. Den größten Teil des Kuchens hat sich Kaufland gesichert. Am 22. Dezember erhält der Großflächen-Discounter vom Bundeskartellamt grünes Licht für die Übernahme von bis zu 92 Real-Märkten in Deutschland. Wie die Wettbewerbsbehörde mitteilt, konnte sich auch die Supermarktkette Globus 24 Real-Filialen sichern. Eigentlich wollte Kaufland gleich 101 Real-Märkte kaufen, doch da spielte das Bundeskartellamt nicht mit. Der Grund: Der Wettbewerb wäre an den Standorten Bedburg, Heidenau, Hemer, Heidenheim, Brandenburg, Neubrandenburg, Horb, Dülmen und Falkensee nicht mehr gewährleistet gewesen.
„Wir wollen für die Verbraucher dort, wo sie einkaufen, genügend Auswahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Lebensmittelhändlern erhalten. Deswegen erlauben wir Kaufland anstatt der 101 angemeldeten nur die Übernahme von bis zu 92 Real-Standorten“, so Bundeskartellamtspräsident Andreas Mundt.
Unproblematisch hingegen ist der Erwerb von 24 Standorten durch Globus. Mit 47 SB-Warenhäusern kommt Globus lediglich auf einen Umsatz von 4,5 Milliarden Euro. „Wir freuen uns sehr über die Entscheidung des Bundeskartellamtes“, sagt Jochen Baab, Sprecher der Geschäftsführung Globus SB-Warenhaus. „Die Entscheidung ist ein gutes Signal für die Kundinnen und Kunden aber auch für die Beschäftigten der real-Märkte. Sie stärkt den Wettbewerb und die Vielfalt im deutschen Lebensmitteleinzelhandel.“
Die konkrete Anzahl der letztlich von Globus zu übernehmenden Märkte hängt von den derzeit noch laufenden Gesprächen mit den Vermietern der Immobilien ab. „Wir sind zuversichtlich, dass wir diese zu einem guten Ergebnis bringen und im nächsten Frühjahr mit der Integration der ersten Märkte beginnen können“, so Baab.
Kaufland will die Real-Märkte ab dem ersten Quartal 2021 Schritt für Schritt übernehmen. „In den kommenden Monaten werden wir die Märkte integrieren und als regionale Nahversorger für die Kunden erhalten“, sagt der Chef von Kaufland Deutschland, Ralf Imhof. Bis zu 12.000 Beschäftigte erhalten damit eine neue berufliche Perspektive.
Durch die Übernahme der Real-Märkte baut die Schwarz-Gruppe mit Kaufland und Lidl ihre starke Machtposition beim Einkauf weiter aus. Die Freigabe durch das Bundeskartellamt sei laut Mundt nur möglich gewesen, weil sich der Real-Eigentümer SCP im Gegenzug dazu verpflichtet hat, eine nennenswerte Zahl von Real-Standorten an mittelständische Lebensmittelhändler zu verkaufen. Damit gebe es weiterhin eine wichtige Absatzalternative für die Hersteller und Lieferanten von Lebensmitteln in Deutschland.
Der Real-Eigentümer hatte die angeschlagene SB-Warenhauskette mit etwa 270 Märkten im Frühling von der Metro gekauft um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Neben Globus und Kaufland hat auch Edeka die Übernahme von 72 Real-Filialen angemeldet. Die Entscheidung seitens des Bundeskartellamts wird spätestens am 22. Februar 2021 fallen.
Erstmeldung vom 3. Juli: Im Februar hat der russische Finanzinvestor SCP Group die Warenhauskette Real von der Metro Gruppe übernommen. SCP will den Konzern zerschlagen. Mittlerweile gab SCP auch bekannt, dass acht Real-Märkte geschlossen werden sollen - auch die Filiale in Frankenthal ist betroffen. Mit Edeka und der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) hat sich SCP bereits über den Verkauf von 141 der insgesamt 276 Real-Filialen geeinigt. Für die restlichen Real-Filialen sucht SCP weiter Käufer. Nach Angaben des Investors wird es für 30 Filialen wohl keine Zukunft geben.
Mit 104,3 Milliarden Euro Umsatz (2018) zählt die Schwarz-Gruppe zu größten Handelskonzernen in Europa. Sie beschäftigt derzeit 429.000 Mitarbeiter (2020). Lidl ist mit rund 11.000 Filialen in Europa und den USA das größte Discounter-Unternehmen weltweit. Kaufland hat aktuell (2020) 1.270 Supermarkt-Filialen in Europa.
Unternehmen | Kaufland |
Zentrale | Neckarsulm |
Rechtsform | Stiftung & Co. KG |
Mitarbeiterzahl | 132.000 (Dezember 2019) |
Gründung | 1948, Neckarsulm |
Dachorganisation | Schwarz-Gruppe |
Wie HEIDELBERG24* berichtet, hat sich die Schwarz-Gruppe neben einigen Filialen auch das Digitalgeschäft und den lukrativen Online-Marktplatz „real.de“ gesichert: „real.de gehört zu den größten Online-Marktplätzen in Deutschland und verfügt über eine langjährige Expertise und Erfahrung im Online-Geschäft“, heißt es in einer Pressemitteilung der Schwarz-Gruppe.
Perspektivisch wird „real.de“ wohl bald Kaufland heißen. Laut Angaben der Schwarz-Gruppe soll die Online-Plattform das stationäre Geschäft ergänzen und das Angebot für Kunden und Handelspartner ausweiten. Zwar betreibt Lidl bereits einen erfolgreichen Online-Shop (Umsatz 2018: 757 Millionen Euro). Versuche von Kaufland, einen Lebensmittel-Shop aufzuziehen, wurden wieder gestoppt.
Mit „real.de“ sichert sich die Schwarz-Gruppe einen erfolgreichen Online-Marktplatz, über den bereits viele Händler ihre Produkte verkaufen. Auch ein Lebensmittel-Shop ist vorhanden. Bestellte Waren werden bislang in Real-Märkten verpackt und durch Lieferpartner zugestellt. Kaufland.de - gefühlt bislang nicht mehr als ein besserer Digital-Prospekt - dürfte durch die Real-Übernahme zu einem starken Online-Händler werden.
„real.de ist ein wesentlicher Baustein unseres künftigen Angebots.“
„real.de ist ein wesentlicher Baustein unseres künftigen Angebots“, sagt Rolf Schumann, Vorstand Digitalisierung der Schwarz-Gruppe. „Die Kombination aus stationärem Geschäft und Online-Handel wird uns zusätzliche Möglichkeiten eröffnen.“ Über den Kaufpreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Das Bundeskartellamt muss der Übernahme noch zustimmen.
Von den großen Supermarkt- und Discounter-Ketten in Deutschland zahlt Lidl seinen Angestellten übrigens die höchsten Durchschnittsgehälter, Kaufland die niedrigsten. Das geht aus dem Gehalts-Check* hervor. Nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies* sind viele Verbraucher verunsichert, wie gut Grillfleisch bei Discountern und Supermärkten ist. Stiftung Warentest hat 15 Schweine-Steaks getestet* und in zwei Dritteln der Produkte Keime gefunden. Darüber und auch über den Rückruf eines gesundheitsgefährdenden Energy-Drink bei Kaufland* berichtet *HEIDELBERG24. (rmx) *HEIDELBERG24 ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.