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Lidl: Discounter nimmt Kunden-Liebling aus dem Sortiment

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Von: Robin Eichelsheimer

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Lidl: Kunden, denen dieser Tag der Sinn nach Gummibärchen und Co. steht, werden bei Lidl nicht mehr fündig. Der Discounter hat sämtliche Süßigkeiten von Haribo abgesägt – der Grund:

Dieser drastische Schritt wird Haribo so gar nicht schmecken! Vor ein paar Jahren noch undenkbar, heute für das Traditionsunternehmen aus Bonn bittere Realität: Denn in immer mehr Discountern verschwinden Kult-Süßigkeiten wie Gummibärchen, Maoam oder Color-Rado aus den Regalen. Lidl ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen, wie HEIDELBERG24* berichtet. Das Unternehmen mit Sitz in Neckarsulm (Baden-Württemberg) hat nun kurzerhand sämtliche Haribo-Produkte aus dem Sortiment genommen. Aber auch in den Regalen anderer Discounter wird es immer schwieriger, Haribo-Produkte zu finden.

Lidl: Discounter verkauft keine Haribo-Produkte mehr

Wie „Der Spiegel“ berichtet, hatte der Süßwarengigant, der mittlerweile seinen Sitz im rheinland-pfälzischen Grafschaft hat, jüngst versucht, die Preise für Gummibärchen und Co. zu erhöhen – und schoss dabei aus Sicht einzelner Händler ganz offensichtlich über das Ziel hinaus. Trotz des Standings der Traditionsmarke rund um den Globus wollte Lidl, wo künftig die Kollektion eines Star-Designers verkauft wird, dabei nicht mitmachen. Wo man früher noch auf die Produkte von Haribo angewiesen war, warten heute zahlreiche Alternativen für Kunden auf – unter anderem Produkte von den Haribo-Konkurrenten Storck und Katjes oder aber auch der Eigenmarken von Lidl, wie der Chefeinkäufer eines Handelskonzerns gegenüber dem Spiegel verrät.

Mehrere Gummibärchen der Marke Haribo liegen auf einem Tisch.
Künftig nicht mehr im Sortiment bei Lidl: Gummibärchen und sämtliche Produkte von Haribo. © dpa/Martin Gerten

Bereits im August hatte der Süßwarenhersteller Haribo der „Lebensmittel Zeitung" bestätigt, dass man sich in harten Preiskämpfen mit dem Einzelhandel befinde. Das Unternehmen teilte damals mit, dass Preissteigerungen nötig seien, um gestiegene Rohstoffkosten auszugleichen. „Dabei sind temporäre Auslistungen ein bekanntes taktisches Mittel, um den Druck auf den Lieferanten zu erhöhen“, so der Süßwaren-Riese weiter. Die neue Preisansetzung stellt aber augenscheinlich nicht nur für Lidl ein massives Problem dar.

Lidl schmeißt Haribo-Produkte aus Sortiment – andere Discounter ziehen nach

Während Lidl, wo erst kürzlich ein irrer Hype um einen eigenen Sneaker losgetreten wurde, den radikalen Schritt geht und gänzlich auf Produkte von Haribo verzichtet, fahren auch weitere Discounter und Lebensmitteleinzelhändler den Verkauf herunter. Nach Informationen des Spiegel hat Edeka den Verkauf von Haribo-Produkten um 40 Prozent gedrosselt, bei Rewe drohen demnach ähnliche Rückgänge.

In diesem Jahr feiert das Traditionshaus Haribo, das in einer kleinen Waschküche in Bonn gegründet wurde, sein 100-jähriges Bestehen. Trotz des aktuellen Streits um die Preiserhöhung ist weltweit kaum eine Süßwaren-Marke so beliebt wie Haribo – in den USA ist das Unternehmen weiterhin Marktführer in besagtem Segment (ausgeschlossen: Schokolade).

Haribo in der Kritik: Keine Führungsstärke und ausbleibende Innovationen?

Doch Haribo war in den vergangenen Jahren immer wieder in die Kritik geraten – allen voran Familienerbe Hans Guido Riegel, der nach dem Tod des Haribo-Patriarchen Hans Riegel im Jahr 2013 die Geschicke des Unternehmens übernahm.

In dem Spiegel-Bericht heißt es, dass Fachleute Riegel fehlende Führungsstärke attestieren würden. Zudem fehle Haribo die wegweisende Hand für zukünftige Strategien. Obendrauf kommen Probleme beim Auslandsgeschäft. Der Neubau eines größeren Werks in Wisconsin lässt auch nach der Ankündigung im Jahr 2017 weiter auf sich warten und in chinesischen Supermärkten sind Haribo-Produkte nur rund sieben Jahre nach Markteintritt kaum noch in den Regalen zu finden. (rob)*HEIDELBERG24 ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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