Affenpocken in BW: Wieder drei neue Fälle – Zahl steigt auch bundesweit
Stuttgart - Vor knapp drei Wochen wurden die ersten Affenpocken-Infektionen in Deutschland bestätigt. Seitdem steigt die Zahl der Fälle – auch in Baden-Württemberg.
In Baden-Württemberg sind drei neue Fälle von Affenpocken nachgewiesen worden. Das teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag (6. Juni) in Stuttgart mit. Die betroffenen Menschen kämen demnach aus dem Alb-Donau-Kreis, dem Kreis Ravensburg und dem Stadtkreis Freiburg. Sie seien in häuslicher Isolation und nicht im Ausland gewesen.
Erkrankung | Affenpocken |
Klassifikation | Virus |
Übertragung | enger Kontakt mit Infizierten |
Affenpocken in Baden-Württemberg: Drei neue Fälle bestätigt – erster Patient aus Klinik entlassen
Das Landesgesundheitsamt hatte die neuen Affenpocken-Fälle in Baden-Württemberg über das Pfingstwochenende bestätigt, wie HEIDELBERG24 berichtet. Die Kontaktnachverfolgung läuft aktuell. Die betroffenen Personen zeigten keine solch schweren Affenpocken-Symptome, dass sie ins Krankenhaus müssten, so der Ministeriumssprecher.
Der erste Affenpocken-Patient in Baden-Württemberg ist seit Anfang Juni nicht mehr zur Behandlung im Krankenhaus. Auch er begab sich in die häusliche Isolation. Die Person hatte sich mit der westafrikanischen Variante des Virus infiziert. Deren Verlauf gilt als milder als bei der zweiten beim Menschen kursierenden zentralafrikanischen Variante.
Erste Affenpocken-Fälle in Baden-Württemberg: Zwei Betroffene kehrten von Reise zurück
Der Mann aus dem Ortenaukreis, bei dem der erste Affenpocken-Fall in Baden-Württemberg aufgetreten war, kehrte zuvor aus Spanien zurück und wurde ab Ende Mai in einem Krankenhaus in Freiburg behandelt. Eine weitere Person aus demselben Kreis, die den Mann bei seiner Spanienreise begleitet hatte, wurde wenig später ebenfalls positiv auf Affenpocken getestet.
Die Zahl der bestätigten Fälle von Affenpocken in Ländern, in denen das Virus sonst nicht kursiert, ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf 780 gestiegen. Die Infektionen wurden vom 13. Mai bis 2. Juni aus 27 überwiegend westlichen Ländern gemeldet, wie die UN-Organisation am Sonntag in Genf mitteilte. Die Mehrheit der Affenpocken-Fälle (688) wurde dabei aus europäischen Ländern gemeldet.
Zahl der Affenpocken-Fälle steigt bundesweit
Für Deutschland hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag 65 übermittelte Affenpocken-Infektionen aus neun Bundesländern gemeldet. Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken jedoch als weniger schwere Erkrankung. Weiterhin seien laut WHO hauptsächlich, aber nicht ausschließlich Männer betroffen, die Geschlechtsverkehr mit Männern haben.
Der Erreger wird laut RKI meist durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen und verursacht nach Angaben von Gesundheitsbehörden meist nur milde Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Hautausschlag. Affenpocken können aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen, in Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Folgen einer überstandenen Infektion können Narbenbildung und selten auch Erblindung sein. (kab/dpa)