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Affenpocken: Dieses Anzeichen zeigen, ob man bereits gegen Pocken geimpft ist

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Von: Teresa Knoll

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Die Affenpocken breiten sich immer mehr aus und viele Menschen denken jetzt über eine Impfung nach. Bisher wird die Immunisierung aber noch für niemanden empfohlen. 

Seit Mitte Mai breitet sich das Affenpocken-Virus weltweit aus. Die Experten gehen davon aus, dass auch in Deutschland noch mehr Fälle auftreten werden. Viele Menschen fragen sich jetzt, ob eine Impfung gegen die Pocken (auch: Variola) sinnvoll ist. Die Impfung ist schon lange kein Standard mehr, aber für bestimmte Personengruppen wird sie eventuell wieder empfohlen.

ErkrankungAffenpocken
KlassifikationViren
Übertragungenger Kontakt mit Infizierten
SymptomeFieber, Pusteln, Kopfschmerz, geschwollene Lymphknoten

Affenpocken: Wer ist schon geimpft?

Bis 1975 war die Impfung in der Bundesrepublik Pflicht, in der DDR noch bis 1982. Wer also nach 1983 geboren wurde, ist ziemlich sicher nicht mehr immunisiert. Heute gibt es den Impfstoff Imvanex, der seit 2013 in der EU zugelassen ist. Er wird aber nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts erst ab 18 Jahren verabreicht. Da die Pocken seit 1980 als weltweit ausgerottet gelten, ist die Impfung kein Standard mehr.

Eine Impflicht gab es für Kinder zwischen einem und 12 Jahren. Im Impfausweis steht dann ganz einfach „Pocken“ neben der Chargennummer. MVA ist die Abkürzung für „modifiziertes Vacciniavirus Ankara“, eine Form der Kuhpocken, die auch der heutige Impfstoff enthält. Übrigens: Manche Menschen haben eine kleine Narbe von der Vakzination zurückbehalten, weil sich manchmal die Einstichstelle infizierte.

Affenpocken: Wer sollte sich impfen lassen?

Laut RKI ist vermutlich noch vier Tage nach dem Erstkontakt mit Pockenviren eine Impfung sinnvoll. Wie lange der Schutz anhält ist unbekannt. Das RKI geht aber davon aus, dass eine Auffrischung nach drei Jahren vorgenommen werden kann, dies aber nur für Menschen, bei denen die Gefahr einer Ansteckung mit dem Virus erhöht ist.

Nach einem Bericht des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) wird noch abgeklärt, inwieweit eine Pockenimpfung für Kontaktpersonen und Risikogruppen empfohlen wird. Dies könnte wichtig für einige Menschengruppen sein, die bei Ansteckung mit Affenpocken besonders gefährdet sind. Die Gefährdung für die breite Bevölkerung schätzt das RKI aber als gering ein.

Affenpocken: Deutschland ist auf Epidemie vorbereitet

Dieser Meinung ist auch Clemens Wendtner, Chefarzt der infektiologischen Klinik des Schwabinger Krankenhauses, in dem gerade (Stand 24. Mai) der deutschlandweit erste Affenpocken-Fall behandelt wird. Im Moment werde diskutiert, ob gefährdete Personengruppen und deren Angehörigen eine Impfung bekommen sollen. Im Universitätsklinikum Freiburg liegt der erste Affenpocken-Fall in Baden-Württemberg.

Der normale Variola-Impfstoff wirkt auch gegen die Affenpocken. Experten warnen vor einer Epidemie, doch das BMG berichtet, dass Deutschland gut darauf vorbereitet wäre. Die Bundesregierung habe etwa 100 Millionen Dosen Pocken-Impfstoff eingelagert, wovon 2 Millionen für die WHO reserviert sind. Eine neue Pandemie wird es wohl nicht geben, da sich das Affenpocken-Virus vom Coronavirus unterscheidet. (resa)

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