Mineralöl in Butter: Wie gefährlich MOSH und MOAH wirklich sind
Regelmäßig fallen Produkte bei Öko-Test durch, die MOSH und MOAH enthalten. Aber wie gefährlich sind die Mineralöl-Bestandteile wirklich?
Wer die Testergebnisse von Öko-Test verfolgt, wird häufig über zwei Begriffe stolpern: gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) und aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Was wie ein Zungenbrecher für Chemiker klingt, kann mitunter ernsthafte Schäden im Körper verursachen. Deswegen fallen regelmäßig Produkte bei Öko-Test durch, die erhöhte Werte dieser beiden Mineralöle enthält. Aber sind MOAH und MOSH wirklich so gefährlich?
MOAH und MOSH in Butter und anderen Lebensmitteln: Was ist eigentlich Mineralöl?
MOSH und MOAH sind Bestandteile von Mineralöl. Die Bezeichnung Mineralöl wird im weiteren Sinne synonym zu Erdöl verwendet, um es von Speiseöl abzugrenzen. Mineralöl wir zu Schmierfett, Heizöl, Fahrzeug-Kraftstoff oder Motoröl weiterverarbeitet. Oft befinden sich MOASH und MOAH aber auch in Kosmetik und sogar in Lebensmitteln.
MOSH reichert sich im menschlichen Körper an im Fettgewebe und in der Leber. Welche Folgen es für den Menschen hat, ist noch nicht bekannt, im Tierversuch führte der Stoff allerdings zu Organversagen. Bei „stark erhöhten“ Werten hat Öko-Test deswegen viele Butter-Sorten auch von bekannten Marken durchfallen lassen.
Vorsicht bei MOAH in Lebensmitteln: Kann krebserregend sein
Noch schlimmer ist es bei MOAH: Es enthält Verbindungen, die potenziell krebserregend sind, wie auch das Bundesinstitut für Risikobewertung sagt. Die gute Nachricht: Politik, Industrie und Verbraucherschützer sind sich laut Öko-Test inzwischen einig, dass MOAH nichts in Lebensmitteln zu suchen hat. Seit der Entdeckung vor 30 Jahren seien die Werte aber stark zurückgegangen.
Für den Stoff gibt es zwar einen Höchstwert, bis zu dem er in Produkten enthalten sein darf, die Experten von Öko-Test finden allerdings, dass dieser zu kurz greift. Laut ihnen sollte gar kein MOAH in Lebensmitteln und Kosmetik enthalten sein, da dieser Stoff nichts im Körper zu suchen hat. Auch MOSH gehört nicht in diese Produkte, auch wenn über die Langzeitfolgen beim Menschen erst wenig bekannt ist. Für Eltern dürfte besorgniserregend sein, dass Öko-Test sogar in Babynahrung erhöhte Werte von MOSH gefunden hat.
MOAH und MOSH: Wie kommt Mineralöl in Lebensmittel?
Wie kommen allerdings MOAH und MOSH in die Lebensmittel? Da Mineralöl in Schmierstoff enthalten ist, könnten die Rohstoffe bereits bei der Ernte zum Beispiel auf dem Förderband mit dem Öl in Berührung kommen. Bei der folgenden Verarbeitung könnte das Mineralöl also bereits in die fertigen Produkte mit eingearbeitet sein. Auch wird vermutet, dass die Produkte durch Abgase, mit denen sie in Kontakt kommen, verunreinigt werden. (resa)