Neues Gesetz – mit dieser Straftat kann man bald legal Geld verdienen
Bisher laufen in Deutschland die Stromzähler nur in eine Richtung: vorwärts. Doch bald schon soll in Haushalten der Zähler legal rückwärts laufen.
Stromzähler, die rückwärts laufen? Wer sich jetzt fragt, wie das funktioniert, dem sei gesagt: die Niederlande machen das schon länger so. Dort kann man mit nicht verbrauchtem Strom Geld verdienen. Nur in Deutschland ist es bisher noch nicht erlaubt. Bundesminister Habeck will das aber auch schon bald hierzulande möglich machen, berichtet RUHR24.
Stromzähler sollen rückwärts laufen: Hohe Energiekosten könnten so reduziert werden
Nachdem die Strompreise in den letzten Monaten in die Höhe geschossen sind, wird jetzt auch noch eine dauerhafte Preisverdopplung befürchtet. Sparen, wo es nur geht, ist da das Gebot der Stunde. Wenn man aber mit seinem nicht verbrauchten Strom Geld verdienen könnte, wäre das eine enorme Entlastung für die Haushalte. Doch aktuell ist das Zurückdrehen des Stromzählers in Deutschland noch eine Straftat. Die damit verbundenen Strafen fallen je nach Gericht und Straftatbestand unterschiedlich aus.
Laut dem Rechtsblog der Anwaltskanzlei Dr. Bauer in Bonn muss man aber mit einer Freiheitsstrafe von zwei bis fünf Jahren oder einer Geldstrafe rechnen. Denn wer den Stromzähler manipuliert, kann sich des Betrugs, einer Sachbeschädigung oder der Fälschung technischer Aufzeichnungen strafbar machen.
Das sind die Voraussetzungen, um mit Strom Geld verdienen zu können
Das sei „absurd“, sagte Bundeswirtschaftsminister Habeck in der ARD-Talkshow Markus Lanz. „Laut Habeck hat der Staat die nach seiner Ansicht vornehmlich von der Vorgängerregierung verursachten Probleme jedoch längst erkannt“, heißt es bei der Computer Bild. Habeck versprach anschließend, dass sich die Stromzähler bei der Nutzung von Balkonkraftwerken bald rückwärts drehen dürfen.
Wer seinen Strom zum Beispiel aus einer Photovoltaik-Anlage, einem Balkonkraftwerk oder aus privaten Windrädern bezieht, der könnte damit Geld verdienen. Damit könnte es sich künftig stärker lohnen, eigenen Strom zu produzieren. Der Teil des erzeugten Stroms, der nicht verbraucht wird, würde dann wieder ins Netz eingespeist werden. Vorausgesetzt, es wäre in Deutschland nun legal, dass der Stromzähler rückwärts läuft (mehr Spartipps bei RUHR24). So würde die Produktion direkt vom Verbrauch abgezogen.
Stromzähler, die rückwärts laufen: Damit erneuerbare Energien fördern statt behindern
Auf der einen Seite soll in NRW ein Hotspot für erneuerbare Energien geschaffen werden, um unabhängiger von äußeren Energiequellen zu sein. Auf der anderen Seite werden Verbrauchern, die ihren Strom umweltfreundlicher beziehen wollen, Steine in den Weg gelegt.
Schließlich ist die Anschaffung solcher nachhaltigen Energieanlagen sehr teuer. „Diese Investitionen in die Anlage können sich allerdings sehr schnell amortisieren, sodass sich das Investment durchaus auszahlt“, heißt es im Windkraft-Journal. Aber auch nur, wenn es in Deutschland tatsächlich zu einer Gesetzesänderung kommt. Sollte das bald der Fall sein, müssen laut Focus die Stromnetzbetreiber dann „zahlreiche Geräte austauschen, damit diese den eingespeisten Strom überhaupt messen und die Nutzer die Ersparnis auch zu spüren bekommen“.