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„Eher verwirrend“ – Tiefkühlpizza-Riese schmeißt Design und Sortiment um

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Von: Madlen Trefzer

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Der deutsche Pizza-Riese Wagner fährt schwere Geschütze auf – mit neuem Design und verändertem Sortiment will das Unternehmen eine bestimmte Konsumentengruppe für sich gewinnen.

Italienische Küche aus dem Tiefkühlfach – wer denkt da nicht gleich an das deutsche Traditionsunternehmen Wagner? Nun geht die Marke aus dem Hause Nestlé aber einen drastischen Schritt und legt sein berühmtes blau-weißes Logo mit rotem Wagner-Schriftzug auf Eis. Laut Hersteller gehe man mit den Änderungen auf Kundenwünsche ein – oder steckt da doch mehr dahinter? 

Nicht mehr wieder zu erkennen – Wagner setzt bei Pizzen auf neues Design

Seit Mitte Oktober sind die Wagner-Pizzen nicht mehr wieder zu erkennen. Die Sorten „Original Wagner Steinofen“ sowie „Original Wagner Die Backfrische“ mussten sich einem Kostümwechsel unterziehen und haben von nun an eine völlig andere Verpackung. Mit dem von der Agentur Roman Klis Design umgesetzten Markenrelaunch wolle sich Wagner vor allem verjüngen und die Gen Z zum Kauf aktivieren, heißt es bei chip.de.

Während die „Original Wagner Steinofen“-Verpackungen einen blaues Outfit erhalten, ist für die „Backfrische“ ein beigefarbener Hintergrund vorgesehen. Statt des gewohnten kleinen Wagner-Logos im oberen linken Eck ist nun ein neugestalteter, großer Schriftzug auf den Verpackungen zu sehen – man muss ja schließlich schon von Weitem sehen, was man kauft. Auch Dr. Oetker beschließt einen Wechsel des Verpackungsdesigns – Das aber hat einen ganz anderen Grund.

Zwei Pizzaschachteln von Wagner
Radikalumstyling: Wagner entscheidet sich für ein komplett neues Design bei Tiefkühlpizzen. © Nestle Wagner/ Bildmontage: Designtagebuch

Das Sortiment auch noch! Ausgefallene Pizza-Sorten verschwinden bei Wagner aus dem Sortiment

Auch das Sortiment von „Wagner Steinofen“ und „Die Backfrische“ verändert sich. Bei Steinofen-Pizzen setzt Wagner vor allem auf klassische Pizza-Varianten – insofern wird die neue Steinofen-Variante „Margherita“ eingeführt. Ausgefallenere Geschmacksvarianten verschwinden stattdessen aus dem Sortiment. Bei der „Backfrischen“ verspricht der Hersteller dafür aber mehr „Vielfalt und Abwechslung“ – sie wird um drei neue Sorten erweitert: Diavolo, Hawaii und Vegetaria.

Erst vor zwei Jahren investiert Wagner in ein Neues Logo, heißt es bei Designtagebuch. Dieses fällt beim neuen Design allerdings komplett vom Tisch. Zwar wird es noch immer für Werbezwecke wie auch auf Social-Media gezeigt, erweckt allerdings den Eindruck, als wolle Wagner sich, aus welchem Grund auch immer, vom Logo distanzieren. Ist das eine Art Überlebensstrategie? – Immerhin haben einige deutsche Unternehmen mit Kostendruck zu kämpfen und melden nach und nach Insolvenz an – wie auch ein beliebter Süßwarenhersteller.

Auch andere Firmen setzen zur Zeit auf Designwechsel – so sinnvoll erscheint es Verbrauchern

Aus der Entfernung springt der Markenname nun sicherlich stärker ins Auge. Achim Schaffrina vom Designtagebuch fragt sich aber, ob der neue Schriftzug bei Wagner auch als Logo fungieren soll. „Im Sinne einer identitätsstiftenden Funktion? Ich habe da so meine Zweifel“ schreibt er. „Die Umstrukturierung der Varianten innerhalb der beiden Produktlinien empfinde ich als Konsument eher verwirrend“, heißt es weiter.

Beim Designwechsel schließt sich neben Milka, Leibniz und Co. auch Golden Toast an – eine zur Lieken Gruppe gehörende Brotmarke. Die neue Optik solle zu einem besseren Wiedererkennungswert verhelfen und sich vor allem von den anderen Produkten im Brotregal unterscheiden. Sowohl das Markenlogo, als auch die Verpackungen haben ein großes Make-Over erhalten. Ob die Produkte dadurch Überzeugender werden? (mad)

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