Rewe und Penny führen „5D“-Regel ein: Was Kunden jetzt wissen müssen
Mehrere deutsche Händler wollen Fleischwaren bald an die „5D“-Regel koppeln. Damit soll das Tierwohl gestärkt werden. Auch die Rewe Group will diesen Sommer nachziehen.
Der Discounter-Riese Lidl hat ab sofort die „5xD“-Regeln in seinen Filialen eingeführt. Dabei handelt es sich um Bedingungen in der Fleischproduktion, die das Tierwohl verbessern sollen. Auch die Rewe Group – zu der Rewe und Penny gehören – plant eine Umsetzung dieser Regeln. HEIDELBERG24 verrät, was das für Kunden bedeutet und wann es losgehen soll:
Dachgesellschaft | Rewe Group |
Hauptsitz | Köln |
Umsatz | 57,8 Milliarden EUR (2017) |
Tochtergesellschaften | Rewe, Penny-Markt, BILLA, Toom Baumarkt |
Rewe und Penny wollen „5D“-Regeln für Schweinefleisch einführen
Der Name klingt etwas kryptisch, ist aber eigentlich ganz simpel erklärt. So steht die „5D“-Regel für Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Verarbeitung in Deutschland. Bei Anbietern wie Rewe und Penny landen nur noch Schweinefleisch-Produkte aus der Bundesrepublik in den Regalen. Die Rewe Group will damit ein „wichtiges Zeichen zur Unterstützung der heimischen Landwirtschaft“ setzen.
Bereits im August 2021 hat das Unternehmen angekündigt, dass rund 95 Prozent des konventionellen Schweinefrischfleisch-Sortiments bei Penny und Rewe aus deutscher Herkunft sein werden. Eine Sprecherin der Rewe Group bestätigt auf HEIDELBERG24-Anfrage, dass die Umstellung bis Ende Juli durchgeführt sein soll. Konkurrent Aldi hat bereits angekündigt, noch bis Ende des Jahres für die Einführung von „5D“ zu brauchen.
Rewe Group will mit „5D“-Regeln heimische Landwirtschaft stärken
„Mit unserem Bekenntnis zur deutschen Herkunft unseres Frischfleischsortiments im Bereich Schwein sowie der Erhöhung unserer Mindestpreis-Zahlungen, die wir bereits seit Ende 2020 kontinuierlich bereitstellen, bekräftigen wir einmal mehr unsere Zusagen für eine langfristige und nachhaltige Stärkung der heimischen Landwirtschaft“, sagt Hans-Jürgen Moog, Bereichsvorstand Einkauf der REWE Group in einer Mittelung von August 2021.
Bislang haben Discounter und Supermärkte in Deutschland nur „4D“ als Regel gehabt. So berichtet utopia.de, dass zum Beispiel Aldi Süd und Aldi Nord auch Ferkel aus dem Ausland verarbeitet haben. Gerade der Transport der Tiere aus dem Ausland in engen Transportern und mit langen Fahrzeiten sorgt für viel Stress. Was Kunden von Aldi, Lidl und Co. jetzt generell über die „5xD“-Regel im Supermarkt wissen müssen.
Was bedeutet „5D“-Regel bei Rewe und Penny für die Kunden?
Was genau die „5D“-Regel bei der Rewe Group für Kunden bedeutet, ist noch unklar. Es könnten allerdings Preiserhöhungen auf die Kunden zukommen. In Zeiten einer steigenden Inflationsrate – die laut Statistischem Bundesamt im Mai bei +7,9 liegt – und aufgrund der Preissteigerungen durch den Ukraine-Krieg und Lieferschwierigkeiten auf der ganzen Welt, könnte die „5D“-Regel weitere finanzielle Probleme beim Endkunden auslösen.
Andererseits hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bereits im Dezember 2021 angekündigt, dass durch neue Regelungen keine „Ramschpreise“ mehr für Lebensmittel mehr genutzt werden sollen. Damit solle das Essen wieder mehr gewürdigt werden. „Manchmal habe ich das Gefühl, ein gutes Motoröl ist uns wichtiger als ein gutes Salatöl“, kritisiert der Minister. (dh)