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Randale in Kinos – TikTok-Trend erzwingt Filmabbrüche und Polizeieinsätze

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Von: Mona Sauter

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Mehrere Kinobesucher in verschiedenen Städten randalieren am Wochenende im Saal und provozieren den Abbruch der Filmvorstellung. Grund dafür ist womöglich ein Trend auf der Plattform TikTok.

Während einer Filmvorstellung herrscht Ruhe im Saal – schön wär‘s, denken sich wohl einige Besucher von Filmvorstellungen in Essen, Hamburg und in Bremen, als plötzlich mehrere Jugendliche über die Kino-Sitze klettern, mit Nachos und Popcorn um sich werfen und herumschreien. Sie provozieren so den Abbruch der Filmvorstellungen. Bei den Randalen soll es sich um einen neuen Tiktok-Trend handeln. Die „Aufgabe“ dabei lautet: den Film-Abbruch erzwingen.

Action auf der Leinwand weicht dem wahren Leben – Polizei räumt Kinosaal nach Randale

In mehreren deutschen Kinos kommt es am Samstagabend (4. Februar) zu Randalen, die dafür sorgen, dass das Boxer-Drama „Creed – Rocky‘s Legacy“ nicht bis zum Ende gezeigt werden kann. 440 Zuschauer warten in Essen auf den Film – doch einige haben mit ihrem Kinobesuch wohl nie beabsichtigt, den neuen Boxer-Streifen tatsächlich zu sehen. Sie klettern über die Sitze und werfen Snacks durch den Saal. Das Personal stoppt den Film und bittet die Zuschauer zu gehen.

Die Situation eskaliert so sehr, dass die Polizei schlussendlich mit 18 Beamten den Kinosaal räumen muss. Als sich rund 40 Personen weigern zu gehen, setzen die Einsatzkräfte das Hausrecht durch und begleiten sie nach draußen. Ein ähnlicher Fall ereignet sich am selben Abend in Bremen: Mehrere junge Besucher bewerfen sich mit Snacks, es kommt zu „Rangeleien und Tumulten“ innerhalb und außerhalb des Kinos. Auch hier wird die Filmvorführung abgebrochen, die Polizei ist nach eigenen Angaben mit einem „Großaufgebot“ im Einsatz. 

Kinobesucher in Essen machen Randale bis zum Filmabbruch – Kritik der Polizei

Die Polizei äußert den Verdacht, dass die Ausschreitungen in Essen möglicherweise in Zusammenhang mit einem Trend auf der Plattform TikTok stehen. „Hierbei zeigen einige Personen ein derart asoziales Verhalten, welches dazu führen soll, einen Kinofilm abbrechen zu lassen“, erläutert die Polizei. „Dass man hierdurch vielen anständigen Leuten den Abend vermiest, scheint die angehenden ‚Social Media-Stars’ und Möchtegern-’Influencer’ nicht im Geringsten zu interessieren“, kritisieren die Essener Beamten.

Anzeigen schreibt die Polizei keine, da die Verursacher in dem Tumult nicht eindeutig auszumachen sind. Es können allerdings – auch in Zukunft – Schadenersatzansprüche vonseiten des Kinos und auch vonseiten der anderen Besucher geltend gemacht werden. Ob es sich bei dem Ganzen tatsächlich um einen TikTok-Trend handelt, ist unklar. Fakt ist, dass sich die Videos der Vorfälle auf TikTok aktuell ziemlich schnell verbreiten.

Kinobesucher provozieren durch Randale den Abbruch von Filmvorstellungen – Videos gehen auf TikTok viral

Seit den Vorfällen am vergangenen Wochenende gehen etliche Videos, welche die Geschehnisse in den Kinosälen zeigen, auf der Kurzvideo-Plattform TikTok viral. In den Clips sind auch die auf Boden und Sitzen verstreuten Snacks zu sehen. Besonderer Beliebtheit erfreut sich ein Kurzvideo aus einem Hamburger Kino, welches bereits über 5,8 Millionen mal angesehen wurde. Hier gibt die TikTok-Userin @Shirin an, anfangs von einem Spaß ausgegangen zu sein – bis auch dort die Polizei den Saal räumt.

„Du bezahlst den normalen Preis aber bekommst 4D“ oder „die wollten creed 4 aufnehmen“ kommentieren einige Scherzkekse. Andere würden gern wissen, ob die Besucher ihr Geld zurück erhalten haben. Es „gibt Menschen die ne Woche lang Arbeiten, endlich Zeit/Geld dafür haben und ihre Familie ins Kino bringen wollen damit alle sich so verhalten“ gibt eine aufgebrachte TikTok-Userin zu verstehen. Auch die Polizei äußert eine dringliche Bitte: bei diesem möglichen Tiktok-Trend nicht mitmachen! Wer Zuhause Popcorn über den Boden kippt, richtet sich beim Saubermachen am besten nach dem Staubsaugertest von Stiftung Warentest. (mos)

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