49-Euro-Ticket – die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick
Zum neu eingeführten 49-Euro-Ticket tauchen immer wieder brennende Fragen auf. Hier werden die wichtigsten Fragen rund um das Deutschlandticket geklärt:
Wie kann ich das 49-Euro-Ticket kaufen? Wo ist es gültig? Kann ich mein Fahrrad oder meinen Hund mit dem neuen 49-Euro-Ticket mitnehmen? Dies sind nur einige Fragen, die sich die Kunden der öffentlichen Verkehrsmittel seit dem Verkaufsstart des neuen Deutschlandtickets stellen. HEIDELBERG24 klärt die wichtigsten Fragen auf einen Blick:
1. Was ist das 49-Euro-Ticket?
Das 49-Euro-Ticket oder auch Deutschlandticket genannt ist der Nachfolger des im Sommer 2022 getesteten 9-Euro-Tickets. Nachdem im Sommer des vorangegangenen Jahres das 9-Euro-Projekt bei der Bevölkerung gut ankam, entschied man sich, das Bahnfahren attraktiver gestalten zu wollen und daher ein vergünstigtes Ticket für alle anzubieten.
Man wolle mit dem neuen günstigen Ticket mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen. Auch sollen künftig die Verbundnetze weiter ausgebaut werden, damit eine entspannte Bahnreise mit dem ÖPNV möglich wird. Das Abonnement des 49-Euro-Tickets ist monatlich kündbar, außerdem wird es bis auf die 49 Euro, die vom Verbraucher zu entrichten sind, von Bund und Ländern finanziert.
2. Welche Züge kann ich mit dem 49-Euro-Ticket nutzen?
Es wäre natürlich der Traum, wenn es möglich wäre, mit dem neuen günstigen 49-Euro-Ticket sowohl Nah- als auch Fernverkehr zu fahren. Aber auch hier orientiert sich das neue Abo-Ticket am Vorgänger 9-Euro-Ticket. Mit dem Deutschlandticket ist es nur möglich, die Züge des Nahverkehrs zu nutzen. Das heißt, der Fernverkehr wie ICE oder IC ist nicht im Ticket mit inbegriffen. Daher herrscht Vorsicht bei der Streckenplanung.
Fernverkehrfahrten wie im ICE, IC, EC, sowie Fernbusse sind nicht im Deutschlandticket inbegriffen. Doch es gibt Ausnahmen: Man darf nämlich zum Beispiel mit einem ICE fahren, wenn der Nahverkehrszug mindestens 20 Minuten Verspätung hat und dadurch ein Anschlusszug verpasst wird. Hier muss der Kunde jedoch gesondert ein Ticket für den Fernverkehr kaufen, welches dann beim zuständigen Verkehrsunternehmen eingereicht und erstattet wird.
3. Gibt es das 49-Euro-Ticket für einen Monat oder ist es nur im Abo erhältlich?
Wer das 49-Euro-Ticket kauft, schließt automatisch ein Abo ab. Laut der Deutschen Bahn (DB) ist das Deutschlandticket nur als Jahreskarte mit monatlicher Zahlweise im Rahmen eines Abonnements erhältlich. Einzelkäufe sind nicht möglich. Doch beim Kauf des 49-Euro-Tickets ist man nicht zwangsweise ein ganzes Jahr an das Abo gebunden. Das Deutschlandticket kann monatlich gekündigt werden, sodass man es nicht für das gesamte Jahr finanzieren muss.
Auch gibt es keine Möglichkeit, eine Einmalzahlung für ein Jahres-Abo zu tätigen. Es werden jeden Monat 49 Euro vom Konto abgezogen. Wer das 49-Euro-Ticket kündigen möchte, ist an eine zeitliche Frist gebunden. Kündigen muss man es beim Unternehmen, bei dem das Abo abgeschlossen wurde. Es kann bis zum 10. eines Monats zum Ende des Kalendermonats gekündigt werden.
4. Wo ist das 49-Euro-Ticket erhältlich?
Seit dem 1. Mai ist das 49-Euro-Ticket als monatlich kündbares Abo erhältlich. Bei den meisten Verkehrsbetrieben ist das Deutschlandticket bereits seit dem 3. April im Vorverkauf erhältlich. Kunden können das Abo des Deutschlandtickets unter anderem über die App und Internetseite der Deutschen Bahn sowie bei den jeweiligen regionalen Verkehrsunternehmen abschließen.
Außerdem bieten verschiedene Unternehmen eigene Apps an, über die das Abo abgeschlossen werden kann, etwa die Verkehrsdienstleister Hansecom sowie Mobility Inside. Bei Kontrollen kann das Abo dann per Chipkarte oder per Handyticket nachgewiesen werden. Wer das Deutschlandticket vorbestellt und noch nicht von zum Beispiel der rnv erhalten hat, können sich beim Verkehrsunternehmen melden.
5. Kann man mit dem 49-Euro-Ticket seinen Hund oder das Fahrrad mitnehmen?
Hundebesitzer, die das 49-Euro-Ticket erworben haben, stellen sich natürlich nun die Frage, ob ihr Vierbeiner bei dem Abo mit inbegriffen ist. Tatsächlich lässt sich diese Frage nicht ganz so leicht beantworten: Denn trotz Deutschlandticket gelten immer noch die Regeln der einzelnen Verkehrsverbände. Bei einigen sind Hunde kostenlos, bei anderen muss ein Zusatzticket erstanden werden und bei manchen sind Hunde sogar gänzlich verboten. Als Reisender muss man sich vor der Fahrt informieren.
Auch kann bei der Fahrradmitnahme keine klare Antwort gegeben werden, ob der Drahtesel kostenlos mitgeführt werden kann. Was gilt, hängt, wie bei so manch anderen Belangen, mit den jeweiligen Tarifbestimmungen der einzelnen Verkehrsverbünde und Gesellschaften zusammen, informiert die Deutsche Bahn. Unter Umständen berechtigt das 49-Euro-Ticket zur kostenfreien Mitnahme des Fahrrads. In anderen Fällen muss das Zweirad draußen bleiben, etwa wenn die Züge voll sind, und zu manchen Zeiten fällt eine Extra-Gebühr dafür an. Auch hier muss sich der Reisende vor Einstieg informieren.
6. Gibt es Vergünstigungen beim 49-Euro-Ticket mit einem bestehenden Jobticket?
Die Antwort auf diese Frage ist ja, wenn der Arbeitgeber das Ticket mit 25 Prozent bezuschusst. Für Angestellte, die bereits ein Jobticket für ihren Arbeitsweg nutzen, ist es laut Bund nicht erforderlich, aktiv zu werden. Die Deutsche Bahn (DB) wird Kunden, die bereits ein ähnliches Ticket besitzen, über das neue Angebot informieren.
Tatsächlich erhalten Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern das Ticket mit 25 Prozent bezuschussen, eine zusätzliche Unterstützung vom Bund in Höhe von 5 Prozent. Dadurch müssen Arbeitnehmer lediglich 34,30 Euro statt 49 Euro für das Deutschlandticket zahlen. Diese Unterstützung gewährt der Bund bis zum Ende des Jahres 2024.
7. Gibt es beim 49-Euro-Ticket Vergünstigungen für Schüler, Auszubildende, Senioren und Studenten?
In einigen Bundesländern wie Bayern wurden bereits günstigere Versionen des Deutschlandtickets für Azubis und Studenten angekündigt. In anderen Ländern wird ebenfalls über Ermäßigungen für Senioren und Schüler nachgedacht und einige Bundesländer haben bereits eigene Varianten wie zum Beispiel das Jugendticket in Baden-Württemberg. Vorschläge gehen meist von einer Variante für 29 Euro pro Monat aus.
Studenten haben derzeit beim 49-Euro-Ticket leider verloren. Denn die Gebühren ihres Semestertickets sind meist bereits in den Studiengebühren inbegriffen. Jedoch steht in diesem Fall zurzeit eine Ermäßigung und deutschlandweite Gültigkeit des bestehenden Semestertickets zur Debatte. Dieses Angebot können die Studenten jedoch erst im nächsten Wintersemester annehmen und gehen daher diesen Sommer leer aus.
8. Bleibt der Preis vom 49-Euro-Ticket bestehen?
Der beschlossene Preis von 49 Euro soll bei dem Deutschlandticket lediglich als Einführungspreis gelten. Dadurch kann der Preis in Zukunft durch den Bundestag angehoben werden. Änderungen diesbezüglich sollen zwischen Bund und Ländern abgestimmt werden.
Die Verkehrsminister planen eine Einführungsphase von zwei Jahren für das 49-Euro-Ticket. Ab dem zweiten könnte das Deutschlandticket teurer werden. Vorgesehen ist eine „Dynamisierung“ in Form eines automatischen Inflationsausgleichs. (rah)