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mymuesli ändert Strategie – positiver Blick in die Zukunft mit neuem Investor

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Von: Sarah Isele

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Der deutsche Hersteller mymuesli passt seine Strategie an das Verhalten der Kunden an und schließt deswegen mehrere Filialen. Katjes Greenfood ist neuer Investor bei mymuesli.

Update vom 10. Mai: In den Corona-Jahren 2020/21 hat mymuesli sich verstärkt auf den Onlinehandel konzentriert und schließt in diesem Zuge 20 seiner 23 bestehenden Filialen. Mit diesem Vorgehen möchte man auf die veränderten Marktbedingungen und die damit verbundene Konsumzurückhaltung reagieren. Dabei stehen die Beendigung des eigenen Filialgeschäftes bis Sommer 2023, die Verlagerung der Schweizer Produktion an den Passauer Standort und der Rauswurf einiger Produkte im Mittelpunkt, wie HEIDELBERG24 berichtet. 

mymuesli mit Blick in die Zukunft: Katjes Greenfood als Investor

Nun verkündet der Passauer Bio-Müsli-Hersteller feierlich, dass sie mit Katjes Greenfood einen vielversprechenden Investor, der ihre Grundwerte teilt, mit ins Boot holen konnten. Philipp Kraiss, Co-Founder von mymuesli erläutert diese Grundwerte: „Ausgewogene Ernährung, selbstbestimmt zu gestalten und dabei einen positiven Einfluss auf das Leben auf unserem Planeten zu nehmen. Wir freuen uns sehr, mymueslis Erfolgsgeschichte und unser Geschäftsmodell in diesem Sinne gemeinsam weiterzuentwickeln.“ 

Henrik Haenecke, CEO der mymuesli AG sagt: Im aktuellen Marktumfeld ist es für viele Unternehmen herausfordernd, neue Investoren zu gewinnen. Dass es mymuesli gelungen ist, Katjes Greenfood als weiteren Investor zu gewinnen, unterstreicht die attraktive Positionierung von mymuesli.” 

mymuesli ändert Strategie: Katjes Greenfood erhält 10 Prozent

Ein stark ansteigendes Gesundheitsbewusstsein und größtmögliche Individualisierung sind absolute Mega-Trends unter Konsument*innen, die mymuesli wie niemand sonst adressiert. Als Vorreiter für innovative und ökologisch orientierte Food-Konzepte freuen wir uns darauf, dem Marktführer für Bio-Müslis in Zukunft mit unserem Know-How und dem Netzwerk der Katjes Gruppe zur Seite zu stehen“, ergänzt Dr. Jesko Thron, CMO von Katjes Greenfood. 

Die Zusammenarbeit von mymuesli und Katjes Greenfood erfreut sich beider Seiten großer Begeisterung. Immerhin beteiligt sich die Katjes Gruppe nun mit zehn Prozent an dem Müsli-Geschehen. mymuesli möchte mit der Beteiligung von Katjes Greenfood vor allem in Wachtumsinitiativen mit neuen Umsatzpotentialen investieren.

Gründung von mymuesli in 2007: Kometenhafter Aufstieg

Erstmeldung vom 4. Mai: Im Jahr 2005 haben drei BWL-Studenten aus Passau auf dem Weg zum Badesee die Idee, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Die Idee: Bio-Müsli, welches man sich selbst individuell zusammenstellen kann. 2007 dann die Eröffnung des Onlineshops, darauf folgen in den nächsten Jahren immer größere Nachfrage und auch über 20 Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Seit 2021 aber ändert mymuesli schrittweise sein Konzept, wie HEIDELBERG24 berichtet.

Markemymuesli
ProduktMüsli/Tee/Schokolade
Gründungsjahr2005

mymuesli ändert Strategie: Rückzug aus Geschäft mit eigenen Filialen

mymuesli gilt als ein Aushängeschild des Onlinehandels in Deutschland. Als kleine Verkaufswebseite angefangen wächst das Unternehmen stetig und kann einen großen Onlinehandel aufbauen, bei dem nicht nur die buntesten Müsli-Variationen, sondern auch Tee oder Milchalternativen verkauft werden. Im Jahr 2008 eröffnen die Gründer ihren ersten mymuesli-Laden in Passau. Es folgen über 20 weitere Läden.

Noch während der Corona-Pandemie 2021 veröffentlichen die mymuesli-Gründer in ihrem Onlineshop eine Mitteilung, dass sie sich aus dem Geschäft mit eigenen Filialen zurückziehen werden. „Die Lockdowns 2020 und Anfang 2021 haben dazu geführt, dass die Umsätze in unseren Stores weit abgesunken sind“, erklärt Gründer Philipp Kraiss. Auch in den Nicht-Lockdown-Monaten waren die Umsätze um 80 Prozent geringer als im Vorjahr.

mymuesli vertreibt online: Teil der Ausfälle über Onlinehandel kompensiert

Wegen des gesunkenen Umsatzes in den Filialen sehen sich die mymuesli-Gründer dazu gezwungen, den Schritt zu gehen und einige Läden zu schließen. „Unsere anderen Verkaufskanäle haben die Ausfälle ein Stück weit mittragen können, jedoch steht die Weiterbetreibung unseres eigenen stationären Vertriebskanals in der aktuellen Größenordnung wirtschaftlich dazu nicht mehr im Verhältnis“, erklärt Gründer Hubertus Bessau.

Einen Teil der Umsatzausfälle konnte mymuesli durch seine Kanäle im E-Commerce und Lebensmitteleinzelhandel kompensieren. Bessau erklärt weiter: „Gleichzeitig kaufen immer mehr unserer Kund*innen bevorzugt online bei mymuesli ein. 2021 werden wir uns noch stärker auf unseren Online-Shop und die Individualisierung von Produkten fokussieren.“ Das Unternehmen bedaure es, sich von Mitarbeitern verabschieden zu müssen.

Die noch vorhandenen Filialen von mymuesli.
Die noch vorhandenen Filialen von mymuesli. © Mymuesli

mymuesli auf dem Weg in die Zukunft: Filialen schließen, Produkte fliegen raus

Als Konsequenz dieser Erfahrungen schließt mymuesli fast alle Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Insgesamt schließen 20 von 23 Läden. Der erste Laden in Passau bleibt weiterhin erhalten. Auch teilt das Unternehmen Katjes Greenfood mit, es habe einen Anteil von rund zehn Prozent an dem Passauer Bio-Müsli-Hersteller erworben. Übrigens: Im Jahr 2020 erhielt den „Preis“ als Mogelpackung des Jahres ein ebenfalls bekannter Müsli-Hersteller.

Ebenfalls streicht laut Informationen von chip.de mymuesli Produkte, die sich nicht gut verkaufen, aus seinem Sortiment, um sich „2023 vor allem auf seine Kernmarke und seine bestehenden Kernsegmente“ zu konzentrieren. So beendet das Unternehmen etwa die Vermarktung der Hafermilch „Nilk“ und der veganen Schokolade „Imagine“. (rah)

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