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Nahrhafte Mahlzeit oder Zuckerbomben – sind Cornflakes gesund für Kinder?

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Von: Daniel Hagen

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Cornflakes sind nicht nur zum Frühstück sehr beliebt. Vor allem Kinder greifen oft zu den Cerealien, die im Volksmund als gesund gelten. Doch ist das wirklich so?

Sie „wecken den Tiger in dir“, bringen den „Sonnenschein auf den Tisch“ oder sind einfach „das Beste, was einem zum Frühstück passieren kann“. Die Rede ist natürlich von Cornflakes. Seit Ende des 19. Jahrhunderts kennt man die gekochten, gepressten und wärmegetrockneten Weizenflocken. Bis heute findet man die Cerealien in zahlreichen deutschen Haushalten. Vor allem bei Kindern sind sie beliebt. Doch sind Cornflakes wirklich so gesund, wie es in der Werbung heißt? HEIDELBERG24 klärt auf:

NameKellogg Company
HauptsitzBattle Creek, Michigan, Vereinigte Staaten
Gründung19. Februar 1906, Battle Creek, Michigan, Vereinigte Staaten

Sind Cornflakes gesund für Kinder?

Die bekannteste Marke für Cornflakes ist wohl Kellogg‘s. Ende des 19. Jahrhunderts suchten die Brüder John Harvey Kellogg und Will Keith Kellogg ein gesundes, vegetarisches Nahrungsmittel für ihre Patienten. Damals wurde die knusprigen Flocken übrigens noch mit Salz gegessen und nicht mit Milch. 1906 gründete einer der Brüder dann die Battle Creek Toasted Corn Flake Company, die 1922 zur Kellogg Company umbenannt wurde.

Über die Jahrzehnte hinweg haben jedoch auch andere Unternehmen Cornflakes mit ihrem Namen herausgebracht, sodass es heute eine große Auswahl gibt – und die wird auch benötigt. Laut AOK kaufen 61 Prozent von gut 40 Millionen Haushalten in Deutschland Frühstückscerealien. 22 Prozent davon sind Familien mit Kindern. Es handelt sich dabei also um eine „bedeutende Käufergruppe“.

Cornflakes für Kinder: AOK-Studie bezeichnet Cerealien als „Zuckerbomben“

Kein Wunder! Schaut man sich die Aufmachung und Werbung für Cornflakes in Deutschland an, sind diese ganz klar für Kinder konzipiert. In Werbespots werden die Knusperflocken zudem seit vielen Jahren als „nahrhaft“ und „vitaminreich“ beschrieben. Andere sehen die Bezeichnung „Zuckerbombe“ aber als passender. Wirklich gesund für Kinder klingt das nicht. Als Öko-Test Cornflakes unter die Lupe genommen hat, sind mehrere Marken komplett durchgefallen.

„Kindercerealien sind Zuckerbomben. 99 Prozent der verkauften Produkte haben einen höheren Zuckergehalt als die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Menge von 15 Gramm je 100 Gramm“, heißt es zum Beispiel in einer gemeinsamen Studie von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und der AOK aus dem Jahre 2020.

Laut Studie: Cornflakes kein gesundes Frühstück

Aus der Studie geht auch hervor, dass Familien meist zu Cornflakes und anderen Produkten greifen, deren Verpackung und Marketing sich gezielt an Kinder richte. Diese locken mit Stickern, Figuren und anderen zusätzlichen Inhalten. Schaut man sich jedoch die Zusammensetzung der Cerealien für Kinder an, entsprechen 99 Prozent nicht den Vorgaben der WHO. Statt 15 Gramm Zucker pro 100 Gramm sind es meist mehr als 30 Gramm, die man seinem Kind zum Frühstück gibt!

Dem gegenüber stehen die anderen Inhaltsstoffe von Cornflakes. Dabei handelt es sich um die Vitamine B1, B2, B6, B12 und E sowie Niacin, Folsäure und Pantothensäure. Doch wie eine Studie der University of Illinois aus dem Jahr 2018 aufzeigt, gehen viele Nährstoffe, insbesondere Phenolsäure, bei der Produktion verloren. Die Experten kommen daher zu dem Schluss, dass sich Cornflakes nicht für ein gesundes Frühstück eignen. Auch das Superfood Haferflocken hat seine Tücken. (dh)

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