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Wertvolles Vinyl – Sammler zahlen für diese Schallplatten-Schätze Rekordsummen

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Von: Marten Kopf

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Schallplatten können echte Wertanlagen sein, gut erhaltene Platten erzielen leicht dreistellige Beträge. Für ganz besondere Exemplare zahlten Sammler schon unfassbare Summen.

Bevor sie endgültig auf dem Flohmarkt landet oder auf dem Dachboden verstaubt, kann sich ein genauerer Blick in die Plattensammlung der Eltern oder Großeltern durchaus lohnen. Die Hochzeit der Schallplatte liegt zwar schon ein paar Jahrzehnte zurück, doch schon seit den 2010er-Jahren steigen die Verkaufszahlen wieder stetig. Und echte Vinyl-Raritäten können bares Geld wert sein, wie HEIDELBERG24 berichtet.

Wertvolles Vinyl – was Schallplatten so richtig teuer macht

Zugegeben, die teuersten Schallplatten der Welt sind in aller Regel Einzelstücke. Die Wahrscheinlichkeit, ein solches Stück zufällig in Opas Keller zu finden, dürfte also eher gering sein. Tatsächlich stammt die teuerste jemals verkaufte Platte aus dem Jahr 2015 und ist damit nicht einmal sonderlich alt. So besonders macht sie die Tatsache, dass nur ein einziges Exemplar von ihr existiert. Es handelt sich um das Album „Once Upon a Time in Shaolin“ der US-amerikanischen Hip-Hop-Gruppe Wu-Tang Clan, die es ganz bewusst nur ein einziges Mal pressen ließ, um es anschließend zu versteigern. Das Einzelstück war einem amerikanischen Hedgefondsmanager seinerzeit ganze 2 Millionen US-Dollar wert.

Aber selbstverständlich finden sich unter den teuersten Platten auch die üblichen Verdächtigen. Unter Sammlern besonders hoch gehandelt werden vor allem Erstpressungen. So erzielte eine Kopie des berühmten „Weißen Albums“ der Beatles aus dem Jahr 1968 – ebenfalls im Jahre 2015 – stolze 790.000 US-Dollar. Nicht nur trug die Platte die Seriennummer „0000001“, sie stammte obendrein aus dem Privatbesitz des Beatle-Drummers Ringo Starr. Übrigens: Wer schon mal am Stöbern ist, kann sich ruhig auch nach anderen Schätzen umsehen, auch VHS-Raritäten können gutes Geld bringen.

Schallplatten-Schätze – Albumhülle mit Fingerabdrücken eines Mörders

Manchmal ist es auch die Geschichte hinter einer Platte, die sie wertvoll macht. Ein Exemplar des Albums „Double Fantasy“ von Beatles-Sänger John Lennon und seiner Frau Yoko Ono aus dem Jahr 1980 beispielsweise wird in Fachkreisen auf rund 300.000 Euro geschätzt. Das wirklich Außergewöhnliche: Die Platte gehörte einem Mann namens Mark David Chapman. Der hatte sie sich von Lennon signieren lassen – kurz bevor er ihn erschoss. Angeblich finden sich noch heute die Fingerabdrücke des Mörders auf der Albumhülle.

Und als im Juni 1953 ein gerade 18-Jähriger im Studio des Memphis Recording Service auftauchte, um eine Platte als Geschenk für seine Mutter aufzunehmen, staunten die Verantwortlichen ob seiner Gesangsqualitäten nicht schlecht. Auf der Scheibe landeten zwei Balladen, beide Coverversionen der Gruppe „The Ink Spot“. Der damals noch völlig unbekannte junge Mann war niemand anderes als Elvis Presley, der nur wenige Jahre später als „King of Rock ‘n‘ Roll“ Musikgeschichte schreiben sollte. Die private Aufnahme aus der Zeit vor seiner Weltkarriere kam 2015 bei einer Auktion für 300.000 US-Dollar unter den Hammer.

Schallplattenbörsen im Internet – je besser der Zustand, desto höher der Preis

Neben Erstpressungen sind auch seltene oder besonders alte Platten immer wieder gefragt, außerdem können Signaturen der Künstler den Wert selbstverständlich steigern. Entscheidend ist zudem der Zustand: Je besser erhalten die Schallplatte, desto höhere Preise lassen sich erzielen. Durchforstet man gängige Plattenbörsen im Internet, zeigt sich, dass mit gut erhaltenen Exemplaren auch unbekannterer Interpreten schnell dreistellige Eurobeträge zu erzielen sind. Schallplatten können echte Wertanlagen sein.

Es lohnt sich also, Opas Plattensammlung doch mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch ein guter Ort für Schnäppchen: Flohmärkte. Viele Menschen ahnen gar nicht, welche Kostbarkeiten sie da verkaufen. Selbiges gilt übrigens nicht nur für Schallplatten, so erzielen auch besondere Computerspiele – etwa für den Game Boy – bei Sammlern immer wieder Rekordsummen. (mko)

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