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Wie hoch ist die Rentenerhöhung 2022?

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Von: Janine Napirca

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Rentnerinnen und Rentner in Deutschland dürfen sich über eine Erhöhung der Rentenbezüge zum 1. Juli freuen.

Zum 1. Juli werden die Rentenbezüge in Deutschland deutlich erhöht, wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) berichtet. Mehr als 5 Prozent im Westen und sogar mehr als 6 Prozent im Osten sollen Rentnerinnen und Rentner dem Bericht zufolge zukünftig erhalten. Wie es zur Rentenerhöhung 2022 gekommen ist und was das für Sie bedeutet, erfahren Sie hier.

So hoch fällt die Rentenerhöhung zum 1. Juli 2022 aus

Rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner können sich aufgrund der Rentenerhöhung zum 1. Juli 2022 über ein Plus von mehr als 5 Prozent freuen. Um genau zu sein, gibt es 5,35 Prozent mehr Geld. Im Osten liegt die Rentenerhöhung sogar bei 6,12 Prozent, wie aus dem Bericht hervorgeht. Erfahren Sie außerdem, ob es sich lohnt, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen.*

Zwei Hände halten einen Brief von der Deutschen Rentenversicherung
Rentnerinnen und Rentner erwartet dieses Jahr positive Nachrichten: Es gibt zum 1. Juli mehr Geld. © Fotostand K. Schmitt/Imago

„Ich freue mich, dass wir eine deutliche Rentenanpassung ankündigen können. Das ist eine gute Nachricht für die Menschen, die den Laden jahrelang am Laufen gehalten haben.“

Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales 

Der Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil betonte außerdem, dass die Entwicklung der Rente nicht von der Entwicklung der Löhne abgekoppelt werden dürfe.

Warum ist diese Rentenerhöhung zum 1. Juli 2022 so überraschend?

Zunächst rechnete man mit einer niedrigeren Rentenerhöhung, da der Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil dem Bericht zufolge Ende November noch von einer Rentenerhöhung in Höhe von 4,4 Prozent gesprochen hatte. Laut RND sprach die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund Gundula Roßbach von „einer der höchsten Rentenanpassungen in Deutschland seit Einführung der Rentenversicherung“.

„Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen – sei es durch steigende Preise oder die internationale Krisenlage – ist es wichtig zu sehen, dass unser Rentensystem funktioniert.“

Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales 

Mit dieser Rentenerhöhung solle gleichzeitig die aktuelle Preissteigerung für Rentnerinnen und Rentner abgemildert werden. Warum die Rentenerhöhung im Osten höher ausfällt als im Westen? Dem Bericht zufolge hat das mit der Rentenangleichung zwischen Ost und West zu tun. Lesen Sie hier, welche steuerlichen Vorteile Pensionskassen haben.

Was versteht man unter Rentengarantie und Nachholfaktor? Und wie wirkt sich das auf die Rentenerhöhung aus?

Rentengarantie

Da sich die Rentenerhöhung stets an der Lohnentwicklung des Vorjahres orientiert, gab es 2021 eine Nullrunde bei der Rente. Denn die Corona-Pandemie hatte 2020 zu einem wirtschaftlichen Einbruch geführt. Rein rechnerisch wäre dem Bericht nach sogar eine Rentenkürzung fällig gewesen. Die Rentengarantie hat genau das jedoch verhindert.

Nachholfaktor

2021 ging es wirtschaftlich wieder bergauf, sodass 2022 eine deutliche Rentenerhöhung ansteht. Durch die Rentengarantie im vergangenen Jahr, welche eine Rentenkürzung verhindert hatte, müsste nun eigentlich aufgrund des Nachholfaktors auch die Rentenerhöhung gedämpft werden.

Dem Bericht zufolge hatte die FDP in den Koalitionsverhandlungen auf die Wiedereinführung des Nachholfaktors bestanden. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales kündigte einen entsprechenden Gesetzesentwurf an, in dem neben dem Nachholfaktor auch Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente berücksichtig würden.

Die Linke warnt, dass die angesetzte Rentenerhöhung 2022 nicht reichen wird

„Die Rentenerhöhung ist eine gute Nachricht für Rentnerinnen und Rentner. Trotzdem bleibt das Problem der hohen Preise. Deshalb ist diese Rentenerhöhung eben nur ein Inflationsausgleich. Läuft es schlecht und steuert die Ampel bei den Energie‑ und Lebensmittelpreisen nicht gegen, kann diese Rentenerhöhung am Ende sogar eine faktische Minusrunde bedeuten. Unsere Forderung bleibt: Das Rentenniveau muss wieder auf lebensstandardsichernde 53 Prozent steigen – gerade angesichts der Preisexplosionen.“

Dietmar Bartsch, Co-Vorsitzender der Linksfraktion im Deutschen Bundestag

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Mit Blick auf die steigenden Preise, wie beispielsweise Heizkosten, Sprit oder auch Lebensmittel, vermutet die Partei Die Linke, dass die geplante Rentenerhöhung nicht ausreichen wird. Lesen Sie hier, ob Sie einen Anspruch auf Grundrente haben. (jn) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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