1. Heidelberg24
  2. Welt

Corona-Hamsterkäufe: Weniger Lebensmittel für die Tafeln

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Steffen Herrmann

Kommentare

Die Frankfurter Tafel versorgt Bedürftige: Nicht überall sind wegen des Coronavirus noch so viele Lebensmittel zu haben.
Die Frankfurter Tafel versorgt Bedürftige: Nicht überall sind wegen des Coronavirus noch so viele Lebensmittel zu haben. © picture alliance/dpa

Die Tafeln in Deutschland verteilen Lebensmittel an Bedürftige. Doch auch sie leiden unter den Folgen des neuartigen Coronavirus: Es drohen leere Regale.

Berlin - Die Folgen des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 und seiner Ausbreitung in Deutschland sind vielfältig: Betriebe schicken ihre Mitarbeiterinnen nach Hause, die Wartezimmer von Arztpraxen sind überfüllt und viele Regale in den Supermärkten leer.

Viele Menschen decken sich mit weit mehr Lebensmitteln ein, als sie tatsächlich brauchen - aus Angst, sich mit Sars-CoV-2 zu infizieren und mehrere Tage die Wohnung nicht mehr verlassen zu können. Unter diesen Hamsterkäufen leiden die Tafeln in Deutschland - und damit auch bedürftige Menschen.

Coronavirus: Tafel leiden unter Hamsterkäufen

Die Folge der Corona-Hamsterkäufe: Nicht nur in vielen Supermärkten, auch bei den Tafeln in Deutschland bleiben viele Regale leer. Die mehr als 940 gemeinnützigen Einrichtungen in ganz Deutschland sind schlechter mit Lebensmitteln versorgt als üblich. 

Mehrere Tafeln in Deutschland hätten zuletzt deutlich weniger Lebensmittel für die Weiterverteilung an Bedürftige erhalten, sagte der Verbandsvorsitzende Jochen Brühl der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montagsausgabe). Wegen der Vorratskäufe durch viele Kunden bleibe den Supermärkten am Ende weniger Ware, die sie den Tafeln spenden könnten.

Sars-CoV-2: Weniger Lebensmittel für Tafeln in Deutschland wegen Corona

Wegen der Sars_CoV-2-Hamsterkäufe mussten die Tafeln in den vergangenen Tagen „stark improvisieren“ und konnten weniger Lebensmittel ausgeben. 

Der Verbandschef appellierte an all jene, die Hamsterkäufe getätigt haben: „Wer merkt, dass er doch zu viele lang haltbare Vorräte gekauft hat, kann sich gerne an die Tafel in seiner Stadt wenden.“

Coronavirus: Tafeln bitten um Spende der Hamsterkäufe

Die mehr als 940 Tafeln in Deutschland versorgen nach eigenen Angaben regelmäßig 1,6 Millionen Menschen mit Lebensmitteln. Dazu sammeln sie übrig gebliebene Lebensmittel aus Handel und Gastronomie ein.

Die Lebensmittelausgabe ist das Kerngeschäft der Tafeln und regional unterschiedlich organisiert. Viele Tafeln machen darüber hinaus noch mehr: Entsprechend dem Bedarf und den Möglichkeiten vor Ort bieten sie ihren Kundinnen und Kunden Kleidung, Haushaltswaren, Möbel sowie zusätzliche Leistungen an – vom Bringdienst über einen warmen Mittagstisch bis zur Kinderbetreuung.

Von Steffen Herrmann mit AFP

Viele gehen zur Tafel: Alte und bedürftige Menschen sind von den Folgen des Coronavirus Sars-CoV-2 besonders betroffen.

Tafel auf Notbetrieb: Coronavirus legt karitative Einrichtung in Offenbach lahm

Aldi Süd hat wegen der Corona-Krise eine spezielle Filiale in Frankfurt eröffnet*. Die Aldi-Filiale ist aber nicht für alle zugänglich.

Der Vegan-Koch Attila Hildmann ist in der Corona-Krise mit Verschwörungstheorien aufgefallen. Seine Tiraden haben nun Konsequenzen.

*fnp.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion