Vermisstes U-Boot gefunden: Jetzt herrscht traurige Gewissheit
Das vor der Küste Balis verschollene U-Boots „KRI Nanggala 402“ wurde gefunden. Die 53 Menschen an Bord sind ersten Meldungen zufolge tot.
Update vom 25. April, 13.07 Uhr: Vier Tage nach seinem Verschwinden vor der Küste Balis ist das indonesische Marine-U-Boot gefunden worden. Dies teilte der Armeechef des südostasiatischen Landes, Luftmarschall Hadi Tjahjanto, am Sonntag mit. Die 53 Menschen an Bord seien tot.
U-Boot mit 53 Seeleuten gesunken: In 800 Metern auseinandergebrochen - erste Erklärungen zur Ursache
Update vom 25. April, 9.24 Uhr: Es gibt keine Hoffnung auf Überlebende mehr. Das vor der Insel Bali verschwundene indonesische Militär-U-Boot mit 53 Menschen an Bord ist gesunken. Die Marine geht davon aus, dass die in Deutschland gebaute „KRI Nanggala 402“ in rund 800 Metern Tiefe auseinandergebrochen ist.
Marine und Militär haben den Status für das U-Boots „KRI Nanggala 402“ von „Kontakt verloren“ auf „versunken“ geändert, berichten indonesische Medien. Präsident Joko Widodo drückte seine „tiefe Trauer“ über den Vorfall aus und bezeichnete die vermissten Matrosen als Indonesiens „beste Patrioten“.
Nachdem ein Suchtrupp am Samstag Trümmerteile entdeckt hatte, konzentrierte sich die indonesische Marine am Sonntag nach eigenen Angaben darauf, die genaue Position des gesunkenen U-Boots zur Bergung weiterer Überreste zu bestimmen.
Am Samstag hatten Suchtrupps unter anderem Gegenstände aus dem Inneren des U-Boots gefunden, die laut Marine-Chef Yudo Margono ohne „Druck von außen“ oder einen „Schaden“ an der Torpedo-Abschussvorrichtung nicht nach außen hätten gelangen können. Die Trümmer seien an jener Stelle gefunden worden, an der das U-Boot das letzte Mal abgetaucht sei. Dass die Teile von einem anderen U-Boot stammen, schloss Margono aus. Unter den Fundstücken waren demnach ein Teil des Torpedosystems und eine Flasche mit Fett, das zum Schmieren des Periskops verwendet wird. Auch einen muslimischen Gebetsteppich fischten die Rettungskräfte aus dem Meer.
Indonesisches U-Boot gesunken - Was ist tatsächlich passiert?
Eine offizielle Erklärung für das plötzliche Verschwinden des U-Boots haben die Behörden zunächst nicht abgegeben. Auch zur Frage, ob das U-Boot möglicherweise überladen war, äußerten sie sich nicht. Das Militär teilte lediglich mit, die „KRI Nanggala 402“ sei seetüchtig gewesen.
In dem U-Boot gab es nach Behördenangaben möglicherweise einen Stromausfall, wodurch die Besatzung nicht mehr auftauchen konnte. Eine Explosion schloss Margono aus. Vielmehr deute alles darauf hin, dass das U-Boot in 800 Metern Tiefe unter dem Wasserdruck auseinanderbrach, da es für diese Tiefe nicht gebaut war.
Trotz der gefundenen Trümmerteile wollten die Angehörigen von Oberleutnant Mohammed Imam Adi, der Vater eines kleinen Sohnes war, die Hoffnung nicht aufgeben. „Mein Wunsch ist, dass mein Sohn und die gesamte Besatzung gefunden werden“, sagte Adis Vater Edy Sujianto, der auf der Insel Java lebt. „Mein Sohn wollte Soldat werden, seit er ein Kind war. Das war sein Traum.“
Das gesunkene Boot war eines von fünf in Deutschland und Südkorea gebauten U-Booten im Besitz Indonesiens. Mit dem Bau des 1300 Tonnen schweren U-Bootes vom Typ 209 vom Industrieriesen ThyssenKrupp war 1978 begonnen worden. 1981 wurde es an Indonesien ausgeliefert.
Das Verschwinden der „KRI Nanggala 402“ weckte Erinnerungen an das „Kursk“-Unglück im Jahr 2000. Beim Untergang des russischen Atom-U-Bootes in der Barentssee starben alle 118 Menschen an Bord. Eine Untersuchung kam später zu dem Schluss, dass das Unglück von einem defekten Torpedo verursacht wurde.
U-Boot mit 53 Seeleuten vermisst: Trümmerteile aufgetaucht! Marinechef zieht traurigen Schluss
Update vom 24. April, 14.11 Uhr: Die indonesische Marine hat fieberhaft nach dem verschollenen U-Boot „KRI Nanggala 402“ gesucht. 53 Menschen waren an Bord. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Sauerstoffversorgung reichte nur bis zum Freitagabend.
Nun meldet die Marine einen Fund, der wohl traurige Gewissheit bringt. Trümmerteile von „KRI Nanggala 402“ sind an der Stelle aufgetaucht, wo das U-Boot zuletzt unter Wasser gegangen war. Offizier Yudo Margono berichtet vom Fund und zog einen dramatischen Schluss: Es gibt keine Hoffnung, die Besatzung lebend zu bergen. Das teilte der Marinechef am Samstag mit.
Das U-Boot war zu einer Übung ausgelaufen. Am Mittwoch riss der Funkkontakt ab. Hat sich in der Tiefe ein Unfall ereignet? Nach Militärangaben hatte die Crew um Erlaubnis gebeten, tiefer abtauchen zu dürfen. Danach war nie mehr von ihr zu hören. Dann wurde an der Nordküste von Bali ein Ölfilm entdeckt. Experten befürchteten direkt, „KRI Nanggala 402“ könnte zerbrochen sein. Dieser Verdacht hat sich nun offenbar bestätigt.

U-Boot mit 53 Seeleuten vermisst: Sauerstoff reicht bis heute Abend - es gibt kleinen Hoffnungsschimmer
Update vom 23. April, 16.51 Uhr: Für die Rettung der vermissten 53 Seeleute rennt die Zeit davon. Seit drei Tagen gibt es keinen Kontakt zu dem U-Boot „KRI Nanggala-402“ und der Besatzung. In wenigen Stunden kann der Sauerstoff auf dem Schiff ausgehen. Die Einsatzkräfte hoffen weiter das vermisste U-Boot zu finden. Die Besatzung des U-Bootes besteht aus Elitesoldaten berichten indonesische Medien. Das Verteidigungsministerium hat wohl schon eine Liste der Namen veröffentlicht. Die Suche nach KRI Nanggala-402 geht weiter. Ein Marineschiff hatte am Freitag ein Objekt mit „starker Magnetresonanz“ in einer Tiefe von 50 bis 100 Metern entdeckt. In den sozialen Netzwerken nehmen Nutzer unter dem Hashtag #Prayfornanggala402 Anteil, drücken ihr Mitgefühl für die Vermissten und deren Familien aus.
U-Boot vor Bali verschollen - Jetzt wird der Sauerstoff knapp
Update vom 23. April, 10.47 Uhr: Reicht der Sauerstoff? Und wenn ja, wie lange noch? Die Suche nach einem U-Boot mit 53 Seeleute an Bord läuft unter Hochdruck. Der Kontakt zu „KRI Nanggala-402“ war am frühen Mittwochmorgen plötzlich abgebrochen. Seither sucht die indonesische Marine mit Hilfe anderer Länder unermüdlich nach dem Schiff.
Fieberhafte Suche nach verschwundenen U-Boot „KRI Nanggala 402“
Es würden 21 Kriegsschiffe, darunter ein U-Boot eingesetzt, sagte der Sprecher der Streitkräfte, Achmad Riad, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Auch mehrere zivile Schiffe mit Sonartechnik und ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen an Bord suchten das Meer ab. Singapur, Malaysia, Australien, Indien und die USA hätten ebenfalls Schiffe und Flugzeuge geschickt.
Rettungskräfte haben jetzt Hinweise auf ein magnetisches Objekt in etwa 50 bis 100 Metern Tiefe gemeldet. Schiffe mit Spezialgerät an Bord wurden zu der Stelle entsandt in der Hoffnung, dass es sich um die „KRI Nanggala 402“ handelt. „Wir hoffen auf einen Lichtblick“, sagte ein Sprecher des indonesischen Militärs.
U-Boot vor dem Urlaubsparadies Bali verschollen - Sauerstoff wird knapp
Der Sauerstoffvorrat an Bord des vermissten U-Boots reicht noch bis maximal Samstagfrüh Ortszeit, Freitagabend MEZ. Experten befürchten jedoch, dass das Schiff zerbrochen sein könnte und womöglich auf bis zu 700 Meter gesunken ist. Für solche Tiefen ist das U-Boot nicht ausgelegt.
Der Kontakt zu dem in Deutschland gebauten U-Boot war am Mittwochmorgen während einer Militärübung abgerissen, bei der Torpedos abgefeuert werden sollten. Die „KRI Nanggala 402“ hatte um Erlaubnis gebeten, tiefer abtauchen zu können. Nach der Erteilung des entsprechenden Befehls ging der Kontakt verloren.
Indonesien hat insgesamt fünf in Deutschland und Südkorea gebaute U-Boote. Mit dem Bau des nun vermissten, 1300 Tonnen schwere U-Bootes vom Typ 209 vom Industrieriesen ThyssenKrupp war 1978 begonnen worden. 1981 wurde es an Indonesien ausgeliefert.

700 Meter unter Wasser: U-Boot mit 53 Menschen vermisst - Kampf gegen die Zeit läuft
Erstmeldung vom 22. April 2021
Jakarta - Was ist mit dem Militär-U-Boot „KRI Nanggala-402“ passiert? Die Marine äußerte sich nun zu dem vermissten indonesischen U-Boot, an dessen Bord sich 53 Seeleute befinden.
Vermutlich liege die „KRI Nanggala-402“ 600 bis 700 Meter unter Wasser, heißt es an diesem Donnerstag (22. April). „Das Schiff ist dafür ausgelegt, bis zu einer Tiefe von 250 bis 500 Metern zu tauchen. Jenseits davon ist es gefährlich“, teilte Militärsprecher Julius Widjojono mit.
Vor Bali: 700 Meter unter Wasser - U-Boot mit 53 Menschen vermisst
An Bord des knapp 60 Meter langen U-Boots, das vor 40 Jahren in Deutschland gebaut wurde, befinden sich 49 Besatzungsmitglieder, drei Kanoniere und der Kommandant. Laut Angaben der Behörden ging der Kontakt am frühen Mittwochmorgen (21. April) während einer Angriffsübung mit einem Torpedo verloren. Das U-Boot war in seinem Heimathafen Surabaya auf der Hauptinsel Java in See gestochen und befand sich zu dem Zeitpunkt etwa 95 Kilometer nördlich von Bali.
Das Verteidigungsministerium in Jakarta hatte schließlich am Mittwoch mitgeteilt, Helikopter hätten einen Ölfleck im Meer entdeckt - ungefähr an der Stelle, an dem es zuletzt Kontakt zu dem U-Boot gab. Der Treibstofftank des Schiffes könnte durch Wasserdruck beschädigt worden sein, hieß es laut dpa-Informationen weiter.
U-Boot vermisst: Kann Besatzung maximal 72 Stunden an Bord überleben?
Vier Marineschiffe seien an der Suche nach dem U-Boot beteiligt, zwei weitere aus Malaysia und Singapur seien unterwegs, sagte Widjojono. Auch Australien sagte Hilfe zu. Soleman Ponto, Admiral a. D., schätzte, dass die Besatzung maximal 72 Stunden in dem Tauchboot überleben kann. „Wir haben nicht das Equipment, um die Leute zu retten, aber Singapur wohl“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Das U-Boot war Ende der 70er Jahre von dem Unternehmen Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel gebaut worden. Eine Generalüberholung wurde 2012 in Südkorea abgeschlossen. Es ist eins von insgesamt fünf U-Booten der indonesischen Marine. (nema mit dpa)
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Anfang des Jahres verschwand eine Boeing 737 kurz nach dem Start im indonesischen Jakarta über dem Meer. Mittlerweile herrscht Gewissheit über den Absturz.
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